Kapazitätsplanung technischer Dienstleister - Unterstützende Werkzeuge

  • Roland Schmidt
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#5054 by Roland Schmidt
Hallo Kollegen,
Grundlage eines vernünftigen QMS' ist, dass ich auch meine Ressourcen vernünftig plane.
Mein Problem mit dem Dienstleistungsgeschäft ist der unsichere Auftragseingang bei Einsatz anspruchsvoller Mitarbeiter, technischer Anlagen und Systeme. Wir müssen unsere Kapa häufig dem Kunden und internen Belangen anpassen. Wir haben unheimlich viel Bewegung und Planungsunsicherheiten in unseren Kapazitäten.
Ich habe im Internet bereits intensiv recherchiert und wurde von der Masse der Daten erschlagen ohne wirklich etwas gescheites zu finden.
Wer kennt pragmatische und flexible Softwarelösungen speziell für den Dienstleistungsbereich zur Planung von Mitarbeitern und technischen Ausrüstungen? Bitte schlagt mir nicht SAP/R3 vor, das können wir uns nicht leisten.
Über Hinweise zu entsprechender Fachliteratur die sich dienstleistungsspezifisch mit dem Thema Ressourcenplanung auseinandersetzt würde ich mich riesig freuen - ist nicht gerade mein Steckenpferd.
Vielen Dank für jeden Tipp

Roland



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  • Wolfgang Horn
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#5055 by Wolfgang Horn
Hallo zurück, Roland,
hat Deine bessere Hälfte etwa mit Scheidung gedroht: "Roland, mein Herzallerliebster, so kann das nicht weitergehen. An denen einen Tagen bist Du nicht genießbar, weil Kunden suchst. Und an anderen Tagen habe ich nichts von dir, weil Du 500\% Kunden hast, weil 22h pro Tag durcharbeitest und nicht weißt, wie Du Deinen eigenen Anspruch an Qualitätsarbeit gerecht werden kannst."
Mag sein, daß Dir das nicht passiert ist. Aber anderen.
Aber falls sie das gefragt haben sollte: Dies Problem ist so unlösbar wie man den Schweinezyklus nicht abstellen kann.
Ich beobachte, besser kommt derjenige Freelancer damit klar, der sich eine Kerntruppe von Freischaffenden schafft.
Ciao
Wolfgang



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  • Roland Schmidt
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#5056 by Roland Schmidt
Hallo Wolfgang,
ich habe viele Ihrer Beiträge mit großem Interesse verfolgt und habe auch für mich viele interessante und pragmatische Ansätze und Denkanstöße gefunden.
Ich möchte jedoch heute keine Grundsatzfragen diskutieren. Es geht mir darum, wie bekomme ich den Durchlauf meiner Aufträge geplant. Woher bekomme ich wenigstens näherungsweise (100 \% gibt es eh nicht) und für die Geschäftsleitung nachvollziehbar, welche Kapa mir in den nächsten Wochen zur Verfügung steht - schön übersichtlich, graphisch darstellbar und mit Szenariomanager zum spielen.
Ich muss mich demnächst mit dem Thema Fertigungsplanung in Dienstleistungsunternehmen auseinandersetzen und eine gangbare Lösung + unterstützendes Werkzeug finden,
Wir sind ein Entwicklungsdienstleister. In dieser Branche ist die Arbeit mit Freischaffenden nur schwer möglich. Die Fachleute stehen auf dem freien Markt nicht zur Verfügung. Woher bekomme ich heute schon eine Truppe, die mir mir zusammen eine komplette Fahrwerkskomponenten konstruiert und morgen eine andere Truppe, die Einzelkomponenten testet. Sämtliche Auftragsvergaben an Dienstleister oder zeitlich begrenzter Einsatz irgendwelcher Leihingenieure gingen mehr oder weniger schief, der Betreuungsaufwand durch unsere Mitarbeiter war einfach zu hoch.

Gruß
Roland




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  • Frank Hergt
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#5059 by Frank Hergt
Hallo Roland!
Ist vielleicht ein einfacheres Problem, aber bei uns (kundenspezifische Fertigung, Lieferzeiten bemessen sich in Tagen) läuft die Kapaplanung in den Teams (ca. 10 - 15 MA) über selbstgemachte Excel-Blätter. Funktioniert auf die einfache Tour natürlich nur, wenn die Leute möglichst universell einsetzbar sind.
Schöne Grüße
Frank



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  • Roland Schmidt
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#5060 by Roland Schmidt
Hallo Frank,
Bis jetzt lief die Kapaplanung auch in den Teams. In letzter Zeit arbeiten wir jedoch zunehmend team- und fachübergreifen. Dieser Trend setzt sich zukunftig in einer Vielzahl unserer Aufträge fort.
Problem:
Das Gerangel zwischen Projektleitern (bereichsübergreifend) und Abteilungsleitern um das beste Personal hat sich enorm verstärkt. Projektleiter und Abteilungsleiter greifen auf den gleichen Mitarbeiter zu und Projektleiter hat i. d. R. das Nachsehen, weil er dem Abteilungsleiter gegenüber nicht weisungsberechtigt ist und der Abteilungsleiter seine eigenen Umsatzziele verteidigt, damit sein Personal benötigt. Die GL will Auslastungsdaten sehen.
Wir sind noch nicht zu groß. Ziel ist es für die Zukunft, die Abteilungsmauern bei uns paar Hanseln niederzureißen und das Projekt/Auftrag tatsächlich fachübergreifend zu betrachten. (Herr Horn wird an dieser Stelle sicher wieder einhaken?)
Dazu ist meiner Ansicht nach, eine zentrale Planung erforderlich und vor allem bei unserer Größe machbar. Die Systematik des Projektplanes, geht recht gut mit Exel, reicht jedoch für unsere gesamte Auftragsstruktur nicht mehr aus, ist einfach zu unkonfortabel. Mitarbeiter arbeiten parallel an mehreren Aufträgen mit unterschiedlicher Laufzeit und persönlichen Anforderungen. Dazu kommt die Auslastung von Lizenzen und technischen Anlagen. Der Vertrieb braucht auch brauchbare Daten bezüglich Auslastung, Auftragsfortschritt, Engpässe - und das möglichst auf Knopfdruck.

Schöne Grüße

Roland





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  • Wolfgang Horn
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#5061 by Wolfgang Horn
Hallo Roland,
mit diesen Zusatzinformationen wäre meine Antwort anders ausgefallen.
Im Projektmanagement ist "Ressoucenplanung" schon seit langer Zeit ein Begriff, der Verzweiflung verspricht.
Weil: Jede Vorausplanung der Ressourcen kann nur so treffsicher sein, wie Kunden und Probleme berechenbar sind. Wo sind die das?
Deshalb hilft auch die teuerste Software nicht weiter.
Euer Trost: Solange Ihr mit Ihrer Konkurrenz die Kunden und Probleme teilt, kann die Konkurrenz das auch nicht besser.
Es reicht, wenn Ihr "nur" produktiver seid als die.
Beispielsweise durch Steigerung der Einsatzbandbreit Eurer Leute.
Wieder ein Beispiel aus dem Projektmanagement: Kann es wahr sein, daß nur ein Projektmanager Projekte machen kann und ein Qualitäter eben nicht, sondern nur Qualität?
Nein, das ist falsch.
Beide teilen das grundsätzliche zielorientierte Vorgehen. Die einen "wickeln es auf" zum PDCA-Zyklus, die anderen "rollen es aus" zum Projektablaufplan - und schließen dann die Projektauswertung an, die in das nächste Projekt eingeht.
Ein Qualitäter kann eher ein Projekt machen als umgekehrt. Aber über beiden muß die schützende Hand schweben, die sie vor bösartiger Kritik schützt.
Die Lehrstühle haben sich sehr differenziert, Professoren vermehren sich nun mal, indem sie ihre Lehrstühle teilen...:-)
Aber das heißt noch lange nicht, daß auch die Hallenbodenbewohner in ihren Fähigkeiten so beschränkt sein müssen, wie sich ihr Professor spezialisiert hat.
Eine weitere Frage, im Prinzip dieselbe: Da haben sich die Entwickler spezialisiert, die einen Netteil, die zweiten Video, die dritten KW, die vierten VHF/UHF, die fünften Mikrowelle.
Keiner, bei dem der Wechselstrom erst bei 10 GHz beginnt, würde eine Induktivität anfassen, die Windungen hat. Obwohl er nur eine halbe Stunde bräuchte, um einen Sperrwandler umzudimensionieren, damit er eine andere Ausgangsspannung liefert.
Ich beobachte in meinem Bereich: Die Qualifikationsprofile der Personalabteilung sind viel differenzierter als die Leute selbst. Manche müssen sich richtig anstrengen, um ja nicht das zu tun, was nach Profil nur andere dürfen...
Ich glaube, mit diesem Ansatz werden Ihr Eure Flexibilität, Ressourcenauslastung, Produktivität und Eure Zahlen besser überdurchschnittlich machen als durch die tollste Planungssoftware.
Ich bin gern bereit, das mal auszuarbeiten.
Ciao
Wolfgang



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