Q-Politik und Q-ziele

  • Klara
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#8489 by Klara
Q-Politik und Q-ziele was created by Klara
Liebe Leute,
fange an grade mit meinem QM-Handbuch-Schreiben und bitte um Eure Hilfe.
Die erste Aufgabe, die ich vom Management bekommen habe, lautet: Vorschläge bezüglich QPolitik und Qziele des UN zu machen.
Gibt's etwas in diesem Bereich etw. Vernünftiges, damit man nicht nur ein bla-bla-bla vorschlägt und schreibt ?
Danke im Voraus,
Klara



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  • Frank Hergt
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#8490 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Q-Politik und Q-ziele
Hallo Klara!
Leider gibt es nur eine vernünftige Maßnahme: Den Spieß umzudrehen und das Management zu fragen, was die Q-Ziele des Unternehmens sind! Der Vorstand oder die Geschäftsführung werden schließlich dafür bezahlt, daß sie die Ziele des Gesamtunternehmens setzen und verfolgen. Du bist nur Beraterin und Ausführende.
Wenn das Management denn Beratung braucht: In's Managementhandbuch gehört relativ allgemeines Blabla, ansonsten schreibst Du es jedes Jahr neu. Die konkreten Ziele gehören eher in den Geschäftsplan für das jeweils nächste Jahr. Aber auch das Blabla hängt von Eurem Geschäftsfeld ab. An wen liefert Ihr und wie seht ihr Euch? Massenware, bei der der Preis das wichtigste ist? Einzelanfertigungen, bei denen man möglichst detailliert auf die Kundenwünsche eingehen muß und die individuelle Beratung an oberster Stelle steht? Kann man sich über Qualität noch profilieren oder ist sie bei Euch und allen Mitwettbewerbern selbstverständlich und überall gleich gut? Bringen Euch echte Innovationen voran oder mehr Pseudo-Fortschritte, die sich in der Werbung gut machen (Cherry-Coke)?
Von der Beantwortung solcher Fragen hängt es ab, wie eine sinnvolle Qualitätspolitik für das Unternehmen aussieht.
War vielleicht nicht so konkret, wie Du gehofft hast, aber als Denkanstoß sollte es reichen.
Schöne Grüße
Frank



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  • Hanno
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#8492 by Hanno
Replied by Hanno on topic Re: Q-Politik und Q-ziele
hallo Klara,
wenn ich das höre wirst Du es wohl mit dieser neuen Aufgabe nicht einfach haben! Q-Politik und -Ziele sind Aufgabe des Managements. Es wäre in Ordnung gewesen, wenn die GF Dir einen Stichwortkatalog gibt, aus dem Du ganze Sätze machen sollst, aber so klingt das verdächtig nach: Wir wollen eigentlich nicht, aber wir müssen und einen unternehmerischen Vorteil erwarten wir auch nicht - ansonsten wäre es eben eine Aufgabe der GF!
Aber hier noch mal konkret:
a) Q-Politik beinhaltet die Firmenphilosophie mit Schwerpunkt auf das QM und gibt den Rahmen für die folgenden Q-Ziele. Z.B. werden hier auch die strategischen Ziele und Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit beschrieben.
b) Q-Ziele sind alle qualitätsrelevanten Ziele mit konkreter Benennung von Zielwerten als absolute Angabe oder in Prozent. Ansonsten ist die Erreichung dieser Ziele nicht bewertbar.
Beispiele: Umsatzziele, Zunahme der Kundenzufriedenheit in \%, Anbmahme der Reklamationen in \%.
Gruß Hanno


: Liebe Leute,
: fange an grade mit meinem QM-Handbuch-Schreiben und bitte um Eure Hilfe.
: Die erste Aufgabe, die ich vom Management bekommen habe, lautet: Vorschläge bezüglich QPolitik und Qziele des UN zu machen.
: Gibt's etwas in diesem Bereich etw. Vernünftiges, damit man nicht nur ein bla-bla-bla vorschlägt und schreibt ?
: Danke im Voraus,
: Klara




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  • Klara
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#8496 by Klara
Replied by Klara on topic Re: Q-Politik und Q-ziele/Frage an Hanno
: hallo Klara,
: wenn ich das höre wirst Du es wohl mit dieser neuen Aufgabe nicht einfach haben! Q-Politik und -Ziele sind Aufgabe des Managements. Es wäre in Ordnung gewesen, wenn die GF Dir einen Stichwortkatalog gibt, aus dem Du ganze Sätze machen sollst, aber so klingt das verdächtig nach: Wir wollen eigentlich nicht, aber wir müssen und einen unternehmerischen Vorteil erwarten wir auch nicht - ansonsten wäre es eben eine Aufgabe der GF!
: Aber hier noch mal konkret:
: a) Q-Politik beinhaltet die Firmenphilosophie mit Schwerpunkt auf das QM und gibt den Rahmen für die folgenden Q-Ziele. Z.B. werden hier auch die strategischen Ziele und Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit beschrieben.
: b) Q-Ziele sind alle qualitätsrelevanten Ziele mit konkreter Benennung von Zielwerten als absolute Angabe oder in Prozent. Ansonsten ist die Erreichung dieser Ziele nicht bewertbar.
: Beispiele: Umsatzziele, Zunahme der Kundenzufriedenheit in \%, Anbmahme der Reklamationen in \%.
: Gruß Hanno

******Vielen Dank Hanno für die prompte Antwort. Aber laut Deming sind nur 3\% der Ziele quantifizierbar, alle anderen sind entweder überhaupt nicht oder nur sehr schwehr zu quantifizieren. So habe ich in einem Buch mindestens gelesen.*******

: : Liebe Leute,
: : fange an grade mit meinem QM-Handbuch-Schreiben und bitte um Eure Hilfe.
: : Die erste Aufgabe, die ich vom Management bekommen habe, lautet: Vorschläge bezüglich QPolitik und Qziele des UN zu machen.
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: : Danke im Voraus,
: : Klara




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  • Barbara
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#8498 by Barbara
Replied by Barbara on topic Q-Politik und Q-ziele/Frage an Hanno
Hallo Klara,
viele interessante Ziele oder Aspekte sind nicht direkt messbar, z. B. Mitarbeitermotivation oder Kundenzufriedenheit. Deshalb wird versucht, sie messbar zu machen, indem beispielsweise messbare Faktoren als Indikatoren für das eigentlich interessante verwendet werden.
Beispiel: Mitarbeitermotivation
nicht direkt messbar: Mitarbeitermotivation
direkt messbar: Krankenstand, Fluktuation, Anzahl neuer Ideen, Anzahl umgesetzter Verbesserungen, Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung, etc.
Aus den messbaren Größen auf das nicht-messbare Ziel zu schließen ist nicht einfach, wie Deming schon sagte (wobei ich die 3 \% bezweifel, einfach weil eine absolute Zahl nicht der Vielzahl der Unternehmen gerecht werden kann).
Wichtig ist es, sinnvolle Kennzahlen als Indikatoren festzulegen - und das kannst Du nicht allein machen, sonst arbeitest Du für den Rundordner. Hier ist die GF gefragt.
Viele Grüße
Barbara




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  • Wolfgang Horn
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#8503 by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: Q-Politik und Q-ziele
Hi, Klara,
wenn die Geschäftsführung vom Tohuwabohu der Managementmoden zu verwirrt ist, um den Mut zu haben, klare Ziele vorzugeben, dann müssen die Mitarbeiter ihnen helfen.
Die sind sowieso die besseren Ratgeber.
Denn die kennen ihre Arbeit.
Die kennen auch ihre eigenen Ziele wie "Zukunft meines Einkommens, Zukunft meines gewählten Arbeitsplatzes".
Die kennen auch ihre Kunden und haben denen zugehört, was die wollen.
Die kennen auch ihre Konkurrenten und haben eine Vorstellung, was sie bräuchten, damit unsere Kunden a) für unsere Produkte/Leistungen höhere Preise akzeptieren, b) trotzdem wieder kaufen und c) uns weiter empfehlen.
Unserer GF können wir fast immer unterstellen, auch ihr sei nichts wichtiger als Zukunft und Wachstum des Unternehmens.
Auch Ihrer GF? Nehmen wir mal an, daß ja.
Da wäre also eine Gemeinsamkeit, die GF und Belegschaft einen könnte, die Brücken schlagen könnte über irgendwelche Fronten.

"Qualität" soll dann dazu beitragen.
Wenn dieser gemeinsame Zweck "Zukunft und Wachstum für unser Unternehmen und seine Arbeitsplätze" gemeinsam anerkannt ist, dann einigt man sich leichter über den besten Weg dorthin.
Wenn Sie diesen gemeinsamen Zweck im Hinterkopf haben, während Sie das Vorwort zu Ihrem QM-Handbuch entwerfen, dann kommen Ihnen weniger die hohlen Phrasen, die bemühen muß, wer nur Qualität im Kopf hat, deren Sinn vergessen hat und trotzdem Worte mit einem begeisternden Trompetenklang finden will.
Ein sehr wichtiger Gesichtspunkt wird sein: Welche Informationen haben Ihre GF bewegt, das Thema Qualität hohe Priorität einzuräumen?
Aus dem Bekanntenkreis? Die leise, aber knallharte Aufforderung eines Großkunden? Hat der Banker was gesagt?
Irgendetwas, daß Ihre GF sagt: "Das müssen wir machen, weil...(wir den Kunden behalten wollen,...die Kreditlinie....)"
Wenn Sie dies unausgesprochene Ziel hinter dem ausgesprochenen Ziel kennen, dann fällt Ihnen leichter, auch das "nebenbei" zu treffen.
Denn wenn es existiert, dann müssen Sie es treffen.
Deshalb wäre mein Rat für die wichtigste und dringlichste Tat: Finden Sie dies Ziel hinter dem Ziel heraus. Oder schätzen Sie es gut. Fragen Sie die Sekretärinnen. Oder den Pförtner, wer Bedeutsames in den Wochen vor der Entscheidung in die Firma kam.
Letztlich: Hüten Sie sich vor Basta!-Management.
Denn Basta!-Management mag in der Politik, personengebunden, derzeit hoch im Kurs stehen. Aber auf die Leichen, über die der Basta!-Manager gestampft ist, ist wenig Verlaß. Auch nicht auf jene, die nach dem Diktator gerufen haben.
Natürlich muß unter der Liste der QPolitik und Qziele nachher Ihr Name stehen.
Zumindest unsichtbar aber auch die Zustimmung Ihres Produktionsleiters, Entwicklungsleiters, Vertriebsleiters, Betriebsrats, und der wichtigsten Führungskräfte und Mitarbeiter.
Diese einzuholen, damit das Konzept auch getragen wird, das ist die eigentliche Schwierigkeit und Mühe.
Mit Ihrem Ansatz, das bla-bla-bla eben nicht zu wollen, haben Sie schon mal die bessere Einstellung.
Dieser Einigungsprozeß kostet Zeit. Die weniger weh tun, wenn man erst mal die gemeinsam getragenen Grundsätze festschreibt und die Details später konkretisiert, bis in den KVP hinein.
Ciao
Wolfgang Horn



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