Der Wert von Zertifizierung nach ISO 9000:2000 und Gütezeichen ?

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#1697 by Rescheneder
Wien, am 4.1.2001
Wie glaubwürdig sind heute noch Zertifikate nach ISO 9000:2000, Gütezeichen, Etiketten und Qualitätsauszeichnungen ?
Durch den BSE Skandal hat der Kunde als Konsument erkannt, was Etiketten die hohe Qualität oder Reinheitseigenschaften versprechen wirklich Wert sind.
Die Zeit solcher Güteteichen und Zertifikate ist damit generell zu Ende, egal ob es sich um Produkte, Dienstleistungen auch außerhalb des Lebensmittelbereiches handelt.
Der Kunde hat bisher den Unternehmen vertraut, daß das was versprochen wird auch tatsächlich der Wahrheit entspricht. Diese Vertrauen ist endgültig verspielt.
In einer Info - Broschüre der ÖQS - Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH - 1010 Wien Gonzagagasse 1/5 (Ausgabe: Juni 1999, Dok.Nr.39) unter dem Titel:
"Sicherheit - Gesundheit - Lebensmittelhygiene - Management - Systeme"
liest man unter anderem:
"Nichts geht mehr unter die Haut als das Leben selbst". - Die Sicherheit und die Gesundheit von Leben steht auf derselben Stufe wie der wirtschaftliche Erfolg !
Erreicht werden soll dies, so die Versprechungen in dieser Broschüre mit einem
 Sicherheits- und Gesundheitsmanagementsystenen
 Lebensmittelhygiene Systeme
 Sicherheit- und Qualitäts-Beurteilungssystem (z.B. Qualitätsmanagement-System ISO 9000ff, Umweltmanagementsystem ISO 14001 )
"Damit stellen wir durch unser Know-How sicher, daß Sie stets über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Managementsysteme informiert werden und rechtzeitig auf die ständig steigengenden Anforderungen der Wirtschaft reagieren können."
Zitatauszug aus der Einleitung dieser Broschüre - Konrad Scheiber - ÖQS - Geschäftsführer
Welchen Stellenwert hat eine solche Aussage aus heutiger Sicht der Skandale (BSE, Kaprun usw.) heute noch ?. Nicht nur die Glaubwürdigkeit der einzelnen Gütezeichen und Zertifikate ist verloren gegangen, es betrifft auch die Institutionen die mit Zertifikaten versprechen, daß alle nur zum Wohle für den Kunden getan wird.
Die Praxis hat gezeigt, daß solche Versprechungen nicht eingehalten werden können.
In einer Werbeschrift des Wirtschaftsministerium A-1011 Wien Stubenring 1, mit dem Titel - ISO 9000 Erfolgsstrategie in Österreich - werden eine Reihe von Beispiele von 76 Firmen angeführt die ihren Erfolg mit dem ISO 9000 Zertifikat begründen.
Die Entwicklung der ISO-Norm begann vor mehr als 10 Jahren als die Internationale Organisation for Standardization (ISO) unter Mitwirkung von 53 Ländern das Normenwerk ISO 9000 geschaffen hat. Ausgehend von dieser Norm für Qualitätssicherungs-Systeme wurde in der Folge eine Norm für Qualitätsmanagement-Systeme. Heute wird dieses Normenwerk einer weiteren Revision unterzogen und läuft unter dem neuen Namen ISO 9000:2000.
Egal welchen Namen diese Norm führt es wurde daraus eine Bürokratie aufgebaut die nur mehr mit externen Beratern für das Unternehmen verstanden werden kann. Das Beratergeschäft und Weiterbildungsgeschäft (Seminare) haben heute Hochkonjunktur. Leider wird diese Normen heute noch von der Wirtschaftskammer in Österreich gefördert und vom WIFI als Weiterbildungsinstitut als Seminar angeboten.
Wie lange lassen sich die Kunden, Unternehmen und deren Mitarbeiter noch einen solchen Unfug gefallen, indem sie viel Geld für etwas Unsinniges ausgeben ?
****************************
Karl Rescheneder
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#1701 by Ralf Schmidt
Replied by Ralf Schmidt on topic BSE als ...
>Einfach ein "s.u." und dahinter "Kein Text" in die Betreffzeile.
Wenn ich mir die Foliensätze der von Ihnen angegebenen Links ansehe muß ich leider davon ausgehen, daß Qualität nicht unbedingt Ihr Fachgebiet ist. Rechtschreibung, Interpunktion, Grammatik - was soll's! Inhalt - Fehlanzeige. Es gibt nur eine einzige Aussage: Zertifizierung ist blöd und kostet nur Geld. Machen nur Blöde und ausschließlich Blöde fallen darauf rein. Die Farben erzeugen Kopfweh (ja, auch DAS ist Qualität oder die Negierung derselben).
Über viele Themen kann man sich trefflich streiten, und die Zertifizierung (egal nach welchem Standard) ist sicherlich dazu prädestiniert, aber gegenüber einer rein binären Einstellunng zu dem Thema leider nicht möglich.
Lassen Sie doch bitte einfach die eine oder andere Tür offen, dann klappt's auch mit der Diskussion und verläuft sich nicht in Polemik.
Bis dann,
Ralf Schmidt
p.s.: Dieser Beitrag ist, basierend auf dem Ausgangsposting, bewußt provokant verfasst und spiegelt nicht unbedingt die Nettiquette wieder.



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#1703 by Rescheneder
Replied by Rescheneder on topic BSE als ... - Re/ Re: BSE - Gütezeichen
Wien, am 14.1.2001
Sehr geehrter Herr Schmidt !
Ich freue mich über jede Kritik an meinen Beiträgen im Diskussionsforum "quality.de" und bedanke mich für Ihre Stellungnahme.
Die Tatsache, daß Sie sich mehr mit den Rechtschreibfehlern auseinandersetzen ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, daß die wirklich sachlichen Argumente nicht entkräftet werden können.
Natürlich versucht die ISO Lobby alles um Ihre Produkte zu verteidigen. Die Frage ist wie lange das noch funktioniert.
Die Softwarefirmen zeigen mit "CRM" die Alternativen bereits auf. CRM klingt gut, ob es etwas wird muß man abwarten.
Bei all diesen neuen Methoden wird ISO 9000:2000 + Zertifikat nicht einmal mehr erwähnt, obwohl die strategischen Ziele "Kundenzufriedenheit" zu erreichen völlig übereinstimmen.
Die Kritik habe nicht ich erfunden sondern ich sammle diese Kritiken von namhaften Fachleuten. Wenn Sie interessiert sind sende ich Ihnen gerne solche Beiträge, Meinungen, Studien, Umfragen usw., zu.
Ich gehe davon aus, daß jederzeit auch mit Ihnen eine sachliche Diskussion möglich ist, die ich mit vielen andren Personen über Email auch direkt führe.
Auch bei meinen vielen Vorträgen werde ich in meiner Vorgehensweise bestärkt. Vielleicht haben Sie den Mut in eine solche Diskussion einzusteigen.
Ich hoffe mein Schreiben enthält nicht zu viele Fehler ?
Mit freundlichen Grüßen
Rescheneder
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#1706 by Ralf Schmidt
Replied by Ralf Schmidt on topic Ja, so werden wir wohl...
> Tagesgeschäft geht IMMER vor. Eine anstehende Zertifizierung kann hier die eine oder andere Tür öffnen.
Eine Zertifizierung bescheinigt der Organisationseinheit, gemeinsam etwas erreicht zu haben. WAS oder WIE GUT das Erreichte ist muß die Führung / der QMB selbst entscheiden. Aber: Alle sind überglücklich, wenn ein positives Feedback der Auditoren kommt.
Trotz eher verhaltener Bereitschaft zu Q-Themen kommen 3 Tage nach dem Zertifizierungsaudit eine ganze Latte Anrufe der Verantwortlichen mit der Frage nach "dem Pappdeckel".
Mein Fazit: Als Grundlage vernünftig umgesetzt bringt mir eine Zertifizierung für die tägliche Arbeit Unterstützung und den MA Motivation. Ein Zertifikat als "allgemeingültigen Qualitätsnachweis" zu sehen ist natürlich Quatsch. Vergleichbar mit "Öko-xyz", "Bio-xyz" oder ähnlich allgemeinen Platzhaltern.
Bis dann,
Ralf Schmidt



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#1714 by Rescheneder
> Tagesgeschäft geht IMMER vor. Eine anstehende Zertifizierung kann hier die eine oder andere Tür öffnen.
: Eine Zertifizierung bescheinigt der Organisationseinheit, gemeinsam etwas erreicht zu haben. WAS oder WIE GUT das Erreichte ist muß die Führung / der QMB selbst entscheiden. Aber: Alle sind überglücklich, wenn ein positives Feedback der Auditoren kommt.
: Trotz eher verhaltener Bereitschaft zu Q-Themen kommen 3 Tage nach dem Zertifizierungsaudit eine ganze Latte Anrufe der Verantwortlichen mit der Frage nach "dem Pappdeckel".
: Mein Fazit: Als Grundlage vernünftig umgesetzt bringt mir eine Zertifizierung für die tägliche Arbeit Unterstützung und den MA Motivation. Ein Zertifikat als "allgemeingültigen Qualitätsnachweis" zu sehen ist natürlich Quatsch. Vergleichbar mit "Öko-xyz", "Bio-xyz" oder ähnlich allgemeinen Platzhaltern.
: Bis dann,
: Ralf Schmidt




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#1716 by Ralf Schmidt
Replied by Ralf Schmidt on topic Die Anwendung der ISO 9000...
...bringt für mich als Q-Mann viele Vorteile - nicht die Norm selbst.
Zur Info: Mein Bereich entwickelt intern SW für eine sehr große Deutsche Bank (;-)).
Die Teams bestehen seit Urzeiten, sind eingespielt und die Informationswege sehr informell. Um in diesem Umfeld etwas zu erreichen müssen Sie sehr viel Überzeugungsarbeit leisten. Es gibt keinen Kunden, der auf irgendwelche Standards drängt, das Management ist damit zufrieden wenn alles (irgendwie) läuft.
In kleinen Gruppen ist es möglich, Verbesserungen zu erarbeiten und einzuführen. Für den gesamten Bereich ist aber ein sinnvoller Ansatz so nicht einfach umsetzbar, man benötigt hier etwas Druck. Dieser wird z.B. durch eine anstehende Auditierung erzeugt. Daß zu diesem Audit zwei Männeken sich den Laden 3 Tage lang ansehen und dabei nur an den Prozessen und Strukturen kratzen können ist klar. Aber: Die Aussicht auf das Audit hat viele Aktivitäten, die man zwar als sinnvoll erachtet aber schleifen gelassen hat wieder reanimiert. Dokumente (nein, keine ISO-Doku sondern unbedingt notwendige Produktdokumentationen) wurden nachgezogen, Verantwortlichkeiten mal wieder festgelegt, die Festplatten und Schränke entrümpelt und geordnet, etc. Das hat alles mit einer ISO 9000 nixx zu tun, ist aber wichtig für den täglichen Ablauf. Zusätzlich wurden Ressourcen freigemacht, die in den Projekten und Standorten "die Anforderungen der Norm" umsetzten, sich um verschiedene Sachen einfach kümmerten. Die Anforderungen der Norm habe ich in Hochkommata gesetzt, da hier viele umgesetzte Punkte nicht erscheinen.
Ihr Problem mit der Norm ist, so wie ich das sehe, daß diese so abstrakt ist, daß man alles hinein packen kann (wir kennen wohl beide das niedrige Niveau, welches z.T. zertifiziert wird) sowie die fast schon flächendeckende Umsetzung. Daß davon ein ganzer Wirtschaftszweig leben kann ist ein weiterer Punkt.
Auch ich denke für die Zukunft an den Weg der Selbstzertifizierung mit expliziter Darstellung unserer Process Excellence Bereiche.
Aber: Sinnvolle Ansätze wie Wissensmanagement, Kunden und Mitarbeiter- Relations lassen sich hervorragend in die Norm hinein diskutieren - und damit umsetzen. Als Qualitätsbescheinigung ist das Zertifikat praktisch bedeutungslos.
Daß das Ganze ein paar Mark kostet - was soll's. Und der positive Effekt ist z.T. gewaltig. Selbst die größten QM-Gegner haben ein fettes Grinsen auf dem Gesicht, wenn das Audit gut gelaufen ist. Wenn man das ausnutzt laufen viele Dinge danach sehr viel besser.
Bis dann,
Ralf Schmidt



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