Qualitätssicherung im Personalwesen

  • Wolfgang Horn
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#2088 by Wolfgang Horn
Qualitätssicherung im Personalwesen was created by Wolfgang Horn
Hallo Forum,
ich suche Quellen für die Qualitätssicherung im Personalwesen. Aber *nicht* der Personen und ihrer Arbeit dort, sondern der *Grundlagen*, mit denen sie arbeiten sollen.
Was bin ich als Ingenieur froh über mein "Handbuch der Hochfrequenztechnik", in dem die wichtigsten Grundlagen für meine fachliche Arbeit drinstehen von den Naturkonstanten, den Zusammenhängen von Strom, Spannung und Leistung über die Wellenausbreitung bis hin zu den Sicherheitsnormen, die beim Bau eines Antennenmastes zu berücksichtigen sind. Maschinenbauer haben dafür ihren "Dubbel".
Vor allem, was bin ich froh über die Konstanz! Daß die Naturkonstanten von heute dieselben sind wie vor hundert Jahren, nur ein bißchen präziser. Daß die Gesetze zwischen Strom, Spannung und Leistung ebenso dieselben geblieben sind.
Aber was erlebe ich im Personalwesen? Da macht der große Guru unter den Unternehmensberatern, Peter F. Drucker, eine Kehrtwendung [Teamarbeit, Knock-out für Teamarbeit, ManagerSeminare Heft 41, 2000]. Jahrzehntelang hat er "Teamarbeit" gepredigt wie kein anderer. Und nun plötzlich sagt er, "ich habe mich geirrt, auf die Führungspersönlichkeit kommt es an". Einen Irrtum zuzugeben, das ist ein Indiz für Größe, ich ziehe meinen Hut vor ihm.
Aber das wäre, als hätte Simon Ohm gesagt: "Oops, U ist gar nicht I mal R, sondern I durch R." Undenkbar, die Folgen für die Elektrotechnik, unsäglich die Verunsicherung der Elektroingenieure.
Den Personalfachleuten wünsche ich, sie hätten ebenso verläßliche Arbeitsgrundlagen wie wir Ingenieure, sie hätten auch so was wie einen "Dubbel".
Dort kenne ich einschlägige Werke wie das "Personaljahrbuch", aber es ist ein Jahrbuch wegen der ständigen Änderungen.
Gerade eben habe ich mich hier im Forum mit der dummen Situation des Herbert beschäftigt, der das bei produzierenden Unternehmen wohl durchaus bewährte Reklamationsmanagement im Krankenhaus einführen soll.
Dort treten aber Nebenwirkungen auf, die schädlicher sein können als der Nutzen.
Eine Prüfung auf Nebenwirkungen und Risiken sollte man eigentlich gemacht haben, bevor man ein Erfolgsrezept aus einer Branche in die nächste transportiert.
Auch im Personalwesen muß Qualität sein.
Diese erfordert zuerst aber verläßliche Grundlagen, und daran fehlt es eben.
Über die Ursachen dieses Mangels will ich hier nicht diskutieren, ich unterstelle allen Wissenschaftlern und Fachleuten guten Willen und uns Menschen, daß wir unser zwischenmenschliches Verhalten in den Zeiten seit der Bibel so wenig geändert haben, wie die damaligen zwischenmenschlichen Probleme noch heute aktuell sind.
Nun habe ich mal gesucht nach "Qualitätsmanagement" und "Personalwesen".
Ich finde Vorschriften für externe Trainer und Verfahren, wie man den Lehrerfolg eines Trainers mißt und bewertet, insbesondere den "Praxistransfer".
Aber keine "Wareneingangsprüfung" für Managementsysteme und andere angeblich bombensichere Erfolgspatentrezepte.
Mir scheint, Unternehmer und Führungskräfte hierzulande müssen sich einen Großteil ihrer Arbeitszeit herumschlagen mit den Nebenwirkungen einst gut gemeinter Managementsysteme und anderer Konzepte für die Gestaltung der Zusammenarbeit.
Qualitätssicherung in diesem Bereich wäre also ein außerordentlich wichtiger Beitrag für die Unternehmensziele.
Nur - warum finde ich da nichts? Ist mir auch nichts bekannt? Muß ich nur anders fragen?
Wer hat Erfahrungen in diesem Bereich, Quellen?
Ciao
Wolfgang Horn



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  • Martin
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#2096 by Martin
Replied by Martin on topic Re: Qualitätssicherung im Personalwesen
Hallo,
kennen Sie Klaus Kobjoll (www.schindlerhof.de) ? Vor einiger Zeit habe ich einen Vortrag von ihm besucht. Für mich ein Vorbild in Sachen Personalführung und TQM.
Gruß, Martin




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  • Frank Hergt
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#2142 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Qualitätssicherung im Personalwesen
: Nur - warum finde ich da nichts? Ist mir auch nichts bekannt? Muß ich nur anders fragen?
Hallo, Herr Horn!
Ja, ich würde anders fragen.
Bei einer größeren Firma ist ein Teil des Personalmanagements sicher die "simple" Frage: Welchen Bedarf und welche Resourcen haben wir? Die Werkzeuge, mit denen sich hierauf eine Anwort finden läßt, sind sicher die gleichen wie bei jeder anderen Resourcenplanung auch. Eine vernünftig aufgebaute Datenbank sollte einem hierfür die notwendige Übersicht verschaffen. Da wir hier nicht über Maschinen, sondern über Menschen reden, ist bei der Installation und Datensammlung eine saubere und ehrliche Darstellung bezüglich des Inhalts und der Ziele notwendig, sonst sieht jeder Big Brother am Horizont. Ich würde keinen Schritt ohne den Betriebsrat tun.
Was eine "Eingangsprüfung" für Managementsysteme angeht, so gilt hier das gleiche wie im Bereich der QS und des Management generell: Traue keinem Guru! Ein Rezept, das verspricht alle Probleme der Welt auf einen Schlag zu lösen, kann per Definitionem nur falsch sein! Im Bereich der Politik scheinen wir diese Lektion so langsam gelernt zu haben, bei Unternehmen hapert es noch. Ich besorge mir die Bücher der jeweiligen Herrschaften (viel billiger als Seminare)und versuche, das Brauchbare über den gesunden Menschenverstand herauszufiltern. Noch ein Tip: Man achte nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Form: Wie viel werden die Ratschläge eines Beraters wert sein, der es nicht schafft, ein gut lesbares Buch in sauberem Deutsch, Rechtschreibkorrektur inklusive, zu schreiben. Auch die üblichen Tricks, um künstlich die Seitenzahl aufzublähen, sind sehr verräterisch.
Noch zum Verhalten von Menschen im allgemeinen: Sie haben sich nicht nur seit den Zeiten der Bibel, sondern seit der Steinzeit nicht geändert. Es ist sehr nützlich, das immer wieder im Hinterkopf zu behalten. Interessantes über menschliches Verhalten habe ich bisher weniger bei Psychologen und mehr bei Verhaltensforschern gefunden (nein, ich bin leider nicht up to date und möchte daher auch keine Literaturtips geben). Aber noch zwei in Führungskreisen vielleicht weniger bekannte Tips: Man kann vergleichende Studien auch wunderschön in seinem Bekanntenkreis bei den Kollegen und nicht zuletzt bei sich selber treiben. Und wer dafür den notwendigen Blick nicht hat, sollte kein Personal führen. Und wenn der Bekanntenkreis zu klein ist: Gute Romanautoren wissen über das menschliche Verhalten hervorragend Bescheid, sonst wären sie keine guten....
So, genug für heute!
Schöne Grüße
Frank Hergt



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  • Ludiwg
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#2173 by Ludiwg
Replied by Ludiwg on topic Qualitätssicherung im Personalwesen
Hallo!
Nun Sie müssen sich nicht gleich so Frusten über andere Fachbereich.
Einen schönen Prozess und Anleitung zur Personalentwicklung finden Sie auf dem Computer Based Traningsprogramm "Störfaktor Norm" Szenen aus einem Unternehmen mit der ISO 9001:2000
zu beziehen unter www.powermanagement.at
Sie erhalten hier genau die Hilfestellung die Sie benötigen und soneben bei jede Menge an Hilfen, Tipps und Tricks.
Ludwig



Das
: Hallo Forum,
: ich suche Quellen für die Qualitätssicherung im Personalwesen. Aber *nicht* der Personen und ihrer Arbeit dort, sondern der *Grundlagen*, mit denen sie arbeiten sollen.
: Was bin ich als Ingenieur froh über mein "Handbuch der Hochfrequenztechnik", in dem die wichtigsten Grundlagen für meine fachliche Arbeit drinstehen von den Naturkonstanten, den Zusammenhängen von Strom, Spannung und Leistung über die Wellenausbreitung bis hin zu den Sicherheitsnormen, die beim Bau eines Antennenmastes zu berücksichtigen sind. Maschinenbauer haben dafür ihren "Dubbel".
: Vor allem, was bin ich froh über die Konstanz! Daß die Naturkonstanten von heute dieselben sind wie vor hundert Jahren, nur ein bißchen präziser. Daß die Gesetze zwischen Strom, Spannung und Leistung ebenso dieselben geblieben sind.
: Aber was erlebe ich im Personalwesen? Da macht der große Guru unter den Unternehmensberatern, Peter F. Drucker, eine Kehrtwendung [Teamarbeit, Knock-out für Teamarbeit, ManagerSeminare Heft 41, 2000]. Jahrzehntelang hat er "Teamarbeit" gepredigt wie kein anderer. Und nun plötzlich sagt er, "ich habe mich geirrt, auf die Führungspersönlichkeit kommt es an". Einen Irrtum zuzugeben, das ist ein Indiz für Größe, ich ziehe meinen Hut vor ihm.
: Aber das wäre, als hätte Simon Ohm gesagt: "Oops, U ist gar nicht I mal R, sondern I durch R." Undenkbar, die Folgen für die Elektrotechnik, unsäglich die Verunsicherung der Elektroingenieure.
: Den Personalfachleuten wünsche ich, sie hätten ebenso verläßliche Arbeitsgrundlagen wie wir Ingenieure, sie hätten auch so was wie einen "Dubbel".
: Dort kenne ich einschlägige Werke wie das "Personaljahrbuch", aber es ist ein Jahrbuch wegen der ständigen Änderungen.
: Gerade eben habe ich mich hier im Forum mit der dummen Situation des Herbert beschäftigt, der das bei produzierenden Unternehmen wohl durchaus bewährte Reklamationsmanagement im Krankenhaus einführen soll.
: Dort treten aber Nebenwirkungen auf, die schädlicher sein können als der Nutzen.
: Eine Prüfung auf Nebenwirkungen und Risiken sollte man eigentlich gemacht haben, bevor man ein Erfolgsrezept aus einer Branche in die nächste transportiert.
: Auch im Personalwesen muß Qualität sein.
: Diese erfordert zuerst aber verläßliche Grundlagen, und daran fehlt es eben.
: Über die Ursachen dieses Mangels will ich hier nicht diskutieren, ich unterstelle allen Wissenschaftlern und Fachleuten guten Willen und uns Menschen, daß wir unser zwischenmenschliches Verhalten in den Zeiten seit der Bibel so wenig geändert haben, wie die damaligen zwischenmenschlichen Probleme noch heute aktuell sind.
: Nun habe ich mal gesucht nach "Qualitätsmanagement" und "Personalwesen".
: Ich finde Vorschriften für externe Trainer und Verfahren, wie man den Lehrerfolg eines Trainers mißt und bewertet, insbesondere den "Praxistransfer".
: Aber keine "Wareneingangsprüfung" für Managementsysteme und andere angeblich bombensichere Erfolgspatentrezepte.
: Mir scheint, Unternehmer und Führungskräfte hierzulande müssen sich einen Großteil ihrer Arbeitszeit herumschlagen mit den Nebenwirkungen einst gut gemeinter Managementsysteme und anderer Konzepte für die Gestaltung der Zusammenarbeit.
: Qualitätssicherung in diesem Bereich wäre also ein außerordentlich wichtiger Beitrag für die Unternehmensziele.
: Nur - warum finde ich da nichts? Ist mir auch nichts bekannt? Muß ich nur anders fragen?
: Wer hat Erfahrungen in diesem Bereich, Quellen?
: Ciao
: Wolfgang Horn




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