Welches Management - System ?

  • Martin S
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#3221 by Martin S
Welches Management - System ? was created by Martin S
Was ist nun das bessere Management-System ?
ISO 9001:2000 ?
CRM ?
EFQM ?
TQM ?
ISO 14001 ?
Losgelöst von all diesen Modellen geht es doch nur darum, den Betrieb sauber zu organsieren.
Ein Management-Modell ist als Leitfaden zu sehen, aber niemals nie die Lösung. Im Gegenteil: Eigene Wege zu gehen, ohne sich von irgendeiner Norm und externen Beratern leiten zu lassen und damit Erfolg zu haben - das ist doch wahres Management.
Aus eigenem Antrieb heraus.

Deshalb sind all die Diskussionen über das Für und Wider eines Modelles für mich persönlich reine Zeitverschwendung.
Man muss nur die richtigen Mitarbeiter um sich scharen, diese ordentlich bezahlen und motivieren - das ist doch 90 \% der Miete für ein gut laufendes Unternehmen. Aber wer meint, nur mit Peanuts zu entlohnen, braucht sich nicht wundern, wenn nur Affen für einen arbeiten und das Management von externen Beratern übernommen wird.
Gruß, Martin S
PS:
Wenn ich in der Norm z.B. lese "5.5.3 Interne Kommunikation: Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass eine Kommunikation über die Wirksamkeit des QM-Systems stattfindet".....also, ganz ehrlich, da dazu bedarf es doch keiner Norm. Und wer nicht von selbst auf drauf kommt und dazu einen externen Berater braucht.......





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  • Rescheneder
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#3222 by Rescheneder
5.8.2002
Wenn das so einfach wäre , das man diskutiert was das bessere System ist kann man sich eigentlich alles sparen, auch die ISO 9000:2000 + Zertifikat.
Zuerst muss man doch die Frage stellen was man will ?
Erst dann kann man das System suchen.
Jedes System oder Modell passt zu einer anderen Zielsetzung.
Wenn man Bürokratie will die viel kostet und nichts bringt, kann amn die ISO Norm nehmen.
Wenn man glaubt, dass man Kundenzufriedenheit erreichen will sollte man nach CRM vorgehen.
Wenn CRM nichts nützt weil sich die Kunden das nicht gefallen lassen, kann man es noch mit Permission Marketing versuchen.
Es ist aber sicher das System das Beste, das sich wirklich um die Sorgen des Kunden bei Produkten und Dienstleistungen annimmt.
Das ist ist sicher das Beste aber niemand macht es wirklich so. Alles andere ist zugegeben ein großer Unsiin und nur ein gutes Geschäft für die Berater.
Was gemacht wird entscheidet immer die oberste Leitung, da braucht man keinen Punkt 5.5.3. der Norm, aber die wissen nur selten worum es eigentlich geht.
Was nützt der Leitfaden, wenn es in der Praxis nicht funktioniert.
Rescheneder - Wien
******
: Was ist nun das bessere Management-System ?
: ISO 9001:2000 ?
: CRM ?
: EFQM ?
: TQM ?
: ISO 14001 ?
: Losgelöst von all diesen Modellen geht es doch nur darum, den Betrieb sauber zu organsieren.
: Ein Management-Modell ist als Leitfaden zu sehen, aber niemals nie die Lösung. Im Gegenteil: Eigene Wege zu gehen, ohne sich von irgendeiner Norm und externen Beratern leiten zu lassen und damit Erfolg zu haben - das ist doch wahres Management.
: Aus eigenem Antrieb heraus.
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: Deshalb sind all die Diskussionen über das Für und Wider eines Modelles für mich persönlich reine Zeitverschwendung.
: Man muss nur die richtigen Mitarbeiter um sich scharen, diese ordentlich bezahlen und motivieren - das ist doch 90 \% der Miete für ein gut laufendes Unternehmen. Aber wer meint, nur mit Peanuts zu entlohnen, braucht sich nicht wundern, wenn nur Affen für einen arbeiten und das Management von externen Beratern übernommen wird.
: Gruß, Martin S
: PS:
: Wenn ich in der Norm z.B. lese "5.5.3 Interne Kommunikation: Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass eine Kommunikation über die Wirksamkeit des QM-Systems stattfindet".....also, ganz ehrlich, da dazu bedarf es doch keiner Norm. Und wer nicht von selbst auf drauf kommt und dazu einen externen Berater braucht.......





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  • Wolfgang Horn
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#3224 by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Welches Management - System ?
Hi, Martin,
: Was ist nun das bessere Management-System ?
Besser wofür?
* Für den Glanz des Doktoranden oder Habilitanden. Eigentlich sollte er wissenschaftliches Neuland suchen, roden und urbar machen. Aber solange er darf, ist es doch viel bequemer, das schon 1000 mal umgepflügte wissenschaftliche Übungsfeld ein 1001. umzupflügen aus bloß einer anderen Richtung, oder mit der 501. Art von Spezialtraktor.
* Für die Vielzahl an Buchautoren, die sich freuen, ihre Wortmodule unter einem neuen Titel neu zusammenstellen zu können? Ihre Verleger, die Zeitschriftenredakteure?
* Für den Jungmanager frisch von der Uni, der hofft, mit seinem Wissensvorsprung nun "die Bereichsfürsten" aus dem Amt kegeln zu können?
* Für den schon nicht mehr ganz so jungen Manager, der das wieder einmal angelaufene Change Management als Universal-Sündenbock begrüßt?
* Für die erfahrene Führungskraft, um mal zu schauen, wie "die jungen Hüpfer" damit umgehen?
Zur "Sturmflut der Managementmodewellen" - so sarkastisch bitter nenne ich diese Disziplinlosigkeit der Wissenschaften und der Unternehmensberater: Eine Managementmodewelle nach der anderen rollt über unsere Unternehmen, zertrümmert bewährte Strukturen zu Treibgut, hinterläßt selbst aber nur Chaos und Verunsicherung, und die nächsten Wellen rollen schon, den Rest zu besorgen.
Die schreckliche Konsequenz: Eine verunsicherte Führungskraft ist keine. Denn wer akzeptiert schon eine Person als Führungskraft, die eigentlich auch nicht so recht weiß, wo es lang geht?
Dieser Verlust an Führungsfähigkeit ähnelt dem, den Michael Schumacher erleben würde, wenn sich seine Lenkstange aushakt. Wie oft er den Satz Straßenkarten im Zorn wegwirft und den nächsten kauft, das ändert an seiner Irrfahrt nicht sehr viel. Aber es verzögert die Suche nach dem wirklichen Fehler.
Ich halte dies Übel für eine wesentliche Ursache für unsere wirtschaftlichen Probleme.
Aber auch:
* Glücklich muß wohl eine Wirtschaft sein, die keine größeren Probleme hat als die, die man sich gegenseitig macht.
* "Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind." (Karl Valentin)
Meine Gegenstrategie: Das Problem hinter dem Problem suchen.
Und dabei fiel mir auf, daß etwas fehlt!
Wir Nachrichtentechniker haben unseren Meinke-Gundlach wie die Maschinenbauer ihren Dubbel. Sammlungen von "Best Practices", gewachsen seit wohl altbabylonischen Zeiten.
Schätze von Modellen, über die es kaum Streit gibt.
Wer Verbrennungsmotoren konstruieren will, liest bald über den Carnot'schen Kreisprozeß, und wenn ein Unternehmensberater ihm was vorschwärmt von einem Perpetuum Mobile, dann zitiere ich Ingenieur ihm den 1. Hauptsatz der Thermodynamik und beende das Gespräch.
Aber was steht im Regal der Personalverantwortlichen? Im Regal der Gestalter von Managementsystemen?
Deren Bücher können ruhig aus billigstem Papier gefertigt werden, das nach 2 Jahren zu Staub zerfällt. Denn schon vorher hat die nächste Managementmodewelle mit ihren ihren neuen Paradigmen die alten Bücher überflüssig gemacht.
Und wenn da jemand kommt, und erzählt, was man alles erreichen könnte, wenn man das Unternehmen nur aus dem Blickwinkel des "Wissens" betrachtet, schon laufen sie ihm alle hinterher.
Als Ursache sehe ich das Tohuwabohu der Psychologie:
_Ein großer Teil der für die Managementpraxis empfohlenen Psychologie stammt aus dem Therapiebereich. Dieser ist unter Fachpsychologen an sich umstritten. Die rund 600 verschiedenen Psychotherapieverfahren werden allesamt sowohl in bezug auf ihre theoretische Qualität als auch ihre praktische Wirksamkeit als weitgehend fragwürdig angesehen. (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)
Wenn selbst die Fachleute uneins sind, wo sollen dann Gestalter von Managementsystemen ihre Grundlagen herbekommen?
Wie weit wäre unser Maschinenbau wohl gekommen, gäbe es nicht nur eine Thermodynamik, sondern "rund 600", und jeder darf sich die aussuchen, die ihm gefällt?
Hier mache ich mir Gedanken, bin auch schon so weit, daß ich mich hoffnungslos verzettle aus Begeisterung über mein Spielzeug "Kulturlogik" (die Soft Facts mal nicht mit den Denkweisen der Theologen, Philosophen und des Sigmund Freud betrachtet, sondern mit konsequenter Fragestellung: "Wie funktioniert gute Teamarbeit?" und dann "wir konnte sie schon funktionieren, als die Schädel unserer Urahnen zu winzig waren für begriffliche Sprache und begriffliches Denken, und erst recht für jede Lehre?") Außerordentlich spannend, was dann dabei rauskommt. Zumal ich meine Denkweisen als Ingenieur prächtig benutzen kann und Rätsel gelöst habe wie "Charisma", "Teamgeist" und "Unternehmenskultur" mit denen sich andere Berufsgruppen seit Jahrtausenden herum schlagen.
("Wie funktioniert Unternehmenskultur?" - diese Frage war der Durchbruch zur Enträtselung der Kultur.)
In diesem Zug fiel mir dann auch der Mangel an Qualitätsmerkmalen für Weiterbildung auf und für Lehren insgesamt.
So entstanden auch produktive Dinge, ich will hier aber nicht werben.
Aber dummerweise komme ich immer wieder zum selben Ergebnis: Werte schafft man nicht durch Denken oder Reden, sondern nur durch Anpacken. :-)
Genug für heute.
Ciao
Wolfgang Horn



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