7.3. Entwicklung ausschließen !?!?

Hallo,
da es sich bei unserem Unternehmen um ein Handelshaus handelt und wir keine Forschungsarbeit betreiben bzw. neue Produkte entwickeln, fordert unser Prüfer den Punkt 7.3. ff auszuschließen und dies angemessen zu begründen. Ich persönlich gehe aber auch bei einer "Projektierung" von einer Entwicklungsplanung aus und habe die Kapitel dementsprechend angepaßt. Auch "meine Bibel" - "DIN EN ISO 9000:2000 ff. umsetzen" von Hanser geht leider nicht auf die Problematik ein, wann Entwicklung stattfindet und wann nicht...
Was meint Ihr dazu ???
Gruß Silke

Hallo Silke,
als Dienstleistungsunternehmen betreiben wir auch keine Entwicklung, deshalb habe ich den Ausschluss wie folgt in unser QM-Handbuch eingetragen:
Ausschlüsse
Wir sind ein Unternehmen, dass keine eigene Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung in der Organisation führt. Gemäss den Bestimmungen und Anmerkungen der DIN EN ISO 9001:2000 (Seite 2), erfolgt an dieser Stelle der Hinweis auf den zulässigen Ausschluss der Unterabschnitte nach "Modul D".
Konnte ich Dir damit weiterhelfen ?
Gruß, martin S

Hallo,
auch im Dienstleistungsbereich gibt es häufig eine "Entwicklung" im Sinne der Norm. Hier spricht man dann eher von Konzeptionierung o. ä. Im Bereich Gebäudereinigung ist das z.B. der Umfang und die detaillierte Beschreibung des Auftrages beim Kunden.
Es geht dabei aber weniger um die Entwicklung neuer "Produkte" oder "Dienstleistungen" sondern um die Tätigkeiten, die sich an die eigentliche Konzeptionierung anschließen, nämlich z.B.
- die Überprüfung, Abstimmung und Dokumentation eines individuellen Konzeptes mit dem Kunden (was wird wie und wann gereinigt?)
- die Beachtung etwaiger Vorschriften und Gesetze (z.B. wenn der Kunde chem. Labors betreibt)
- die Lenkung von Änderungen, wenn der Kunde die Dienstleistung beispielsweise erweitert (z. B. neue Reinigungsbereiche kommen hinzu)
Die o.g. Tätigkeiten sind gerade in der Dienstleistungsbranche mitunter sehr wichtig und können daher in vielen Fällen nicht ausgeschlossen werden.
Gruß
Manuel

Hallo Martin,
das war tatsächlich sehr hilfreich. Sollte ich mich dazu durchringen, diesen Punkt tatsächlich auszuschließen, obwohl ich genau diesen Teil zuvor mühevoll erarbeitet hatte, werde ich auf deine Formulierung sicherlich zurückgreifen.
Lieben Gruß Silke

Hallo Manuel,
im Prinzip stimme ich mit dir überein und genau so habe ich es bis dato auch in unserem Handbuch formuliert... Der Prüfer scheint das allerdings tatsächlich anders zu sehen ( Ich kann mir aber denken, daß da die Meinung der Prüfer differiert). Eine einheitliche Vorschrift ob Dienstleister 7.3 ausschließen sollten oder nicht, ist mir bis dato aber nicht in die Hände gefallen...
Ich hadere noch... bis zum 28. habe ich für die Anpassung Zeit...
Gruß Silke

Hallo,
die Norm sagt ja nicht unbedingt aus, daß man etwas Konkretes entwickeln muß (z. Bsp ein technisches Produkt), um 7.3 anerkannt zu bekommen.
Vielmehr handelt es sich (genau genommen) bei 7.3 um die Entwicklung Eurer Dienstleistungen. Wie entwickelt Ihr die? Ich arbeite bei einem Ing.- Büro, und die klassische Entwicklung technischer Produkte fällt bei uns unter 7.5 "Dienstleistungserbringung" (logisch). Entwickeln tun wir unsere Dienstleistung während der Erarbeitung der Angebote, und das steht bei uns unter 7.3. Entwicklungsplanung, -bewertung, -verifizierung, -validierung, usw. ist alles da, wenn man einen funktionierenden Angebotsprozess hat.
Unser Zert.- Auditor hat das anstandslos akzeptiert, aber gleich gesagt, daß viele aus den Instanzen über ihm bei 7.3 automatisch an Forschung und Entwicklung denken, und ihre Meinung gerne über den Wortlaut der Norm stellen ...
Nochmal, unter 7.3 entwickelt man ja nicht irgendwas, sondern das, mit dem man Geld verdient (sei es ein Produkt, sei es eine Dienstleistung). Und insbesondere für einen Dienstleister ist die Angebotserstellung eindeutig in der Wertschöpfungskette.
Gruß
Stefan
: Hallo,
: da es sich bei unserem Unternehmen um ein Handelshaus handelt und wir keine Forschungsarbeit betreiben bzw. neue Produkte entwickeln, fordert unser Prüfer den Punkt 7.3. ff auszuschließen und dies angemessen zu begründen. Ich persönlich gehe aber auch bei einer "Projektierung" von einer Entwicklungsplanung aus und habe die Kapitel dementsprechend angepaßt. Auch "meine Bibel" - "DIN EN ISO 9000:2000 ff. umsetzen" von Hanser geht leider nicht auf die Problematik ein, wann Entwicklung stattfindet und wann nicht...
: Was meint Ihr dazu ???
: Gruß Silke