Beauftragter der obersten Leitung / Qualitätsmanagementbeauftragter

  • Guido
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#6962 by Guido
Replied by Guido on topic Danke
Hallo Forumskollegen,
vielen Dank für die vielen Beiträge, die mich doch in meiner Meinung um einigens weitergebracht haben. Ich habe mich am We auch noch mit ein paar Auditoren unterhalten, so daß ich für mich folgendes festhalten werde:
Die Norm schreibt zwar zwingend vor, daß der BOL aus der Unternehmensleitung kommen muß, jedoch schaut es in der Praxis aufgrund zu "weicher" (um Ihnen nicht die Qualifikation abzuspechen)Auditoren so aus, daß ich diese Position auch auf den QMB runterbrechen kann...naja und damit wären wir wieder bei dem leidigen Thema, welchen Sinn solche Zertifizierungen über wirtschaftlich arbeitende Zertifizierungsunternehmen überhaupt noch machen, wenn die lieben Auditoren doch eh jedem Unternehmen ein Zertifikat verpassen und da könnte ich Beispiele nennen, da kräuseln euh die Zehennägel, aber wer hier kennt solche Beispiele nicht...??!!
Schönen Dank,
Gruß Guido



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  • Auditeuse
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#6961 by Auditeuse
Hallo Guido,
: In der ISO 9001:2000 steht zwar unter 5.5.2, daß die oberste Leitung ein Leitungsmitglied benennen muß, aber hier stellt sich mir doch die Frage, warum sich die Geschäftsführung selber benennen soll.
#Meiner Erfahrung nach: Die Jungs/Mädels merken sonst nicht, wofür sie den Hut aufhaben....;-)
: Eine andere Frage ist die, ob ich überhaupt noch einen QMB benötige, in der Norm habe ich dergleichen jedenfalls nicht finden können.
#Einen fürs Grobe...
: Meine Interpretation ist folgende:
: Die Geschäftsführung ist verpflichtet eines ihrer Mitglieder zum beauftragten der obersten Leitung zu benennen. Dieser BOL überträgt dann die Umsetzung bzgl. der Qualitätsmanagementsysteme an den QMB, wobei die Verantwortung beim BOL und damit in der Geschäftsführung liegt.
#Genauso habe ich das auch interpretiert. Einer hat den Hut auf, der andere macht die Arbeit. In der Praxis passiert dann leider oft das, was Vivian beschrieben hat.
: Liege ich mit dieser Interpretation richtig, oder gestattet es die Norm auch jemanden zum BOL zu benennen, der nicht in der Geschäftsführung sitzt (Im Klartext: BOL=QMB)?
#M.E. die Norm sicher nicht, aber die Auditoren, die schon. Bei uns ist BOL=QMB. Das ganze als Stabsabteilung ohne Weisungsbefugnis und kein Auditor hat gemeckert.
Frag doch mal die 9001er-Arbeitsgruppe, wie das letztendlich gemeint war. Aber vergiss nicht zu fragen, ob die auch wissen, wie die Praxis damit umgeht. Auf deren Homepage ist so ein Fragebogen für sowas.

Viele Grüße
Auditeuse



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  • Vivian
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#6965 by Vivian
Replied by Vivian on topic Arbeitsgruppe 9001 - Hompage?
Hallo Auditeuse,
den von dir genannten Fragebogen habe ich noch nicht gefunden. Ich würde mir das gern mal ansehen. Hast du vielleicht einen Link?

Vielen Dank

Vivian



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  • Guido
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#6966 by Guido
Replied by Guido on topic Re: Danke
Hallo Auditeuse,
: #Ist ja nicht gerade erheiternd, was Du schreibst. Beispiele kennen wir wohl alle genug, da hast Du recht. Mir stellt sich die Frage, was wir mit unserem "Praxiswissen" anfangen können, um die Situation zu verbessern. Denn tragbar find ich das auf lange Sicht nicht.
Selbe Frage habe ich mir auch schon öfter gestellt und das nicht nur im Hinblick auf die 9001. Ich überlege schon seit längerem, ob man diese schwarzen Schafe nicht mal bei den Unternehmen, für welche Sie tätig sind anschwärzen sollte und gleichzeitig die Dachorganisationen, welche die Regelwerke rausbringen über die misslige Lage informieren sollte, denn die Regelwerke verlieren immer mehr an Glaubwürdigkeit und das kann es eigentlich nicht sein (siehe z.B. das Siegel Qualität & Sicherheit um Futter- und Lebensmittelbereich, da muß sich jeder Teilnehmer theoretisch, was Kontrollen und Prüfungen angeht bis auf die Unterhose ausziehen und trotzdem passiert es, daß es genau die nach QS zertifizierten Unternehmen sind, die die zwingend vorgeschriebenen BSE-Prüfungen in Deutschland nicht durchgeführt haben...auf welchn Verbraucher wirkt so etwas denn dann noch glaubwürdig?).
Andererseits war und bin ich kein großer Freund vom "Petzen", aber allmählich sollte doch mal rigeros durchgegriffen werden!
: Das Zertifikat nach 9001 ist dann ja bald Dank der "weichen Auditoren" das Papier nicht mehr wert, da u.a. die internationale Vergleichbarkeit völlig auf der Strecke bleibt, bei unterschiedlichen Auditmethoden bzw. Kriterien.
s.o., es bezieht sich leider nicht nur auf die 9001
: Schade.
dem Schade schließe ich mich an!
Gruß Guido



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  • Norbert S.
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#6967 by Norbert S.
Replied by Norbert S. on topic Re: Danke
Hallo
so sehe ich das nicht ganz. Sicher gibt es schwarze Schafe , doch die bezahlen nicht wenig Geld für einen Show-Prozess.
Aber es gibt auch viele Unternehmen, die sich dadurch weiterentwickeln und das "leben" nach dem sie zertifiziert sind.
Und auch diese werden nicht ohne Fehler sein.
Letztendlich entscheidet der Kunde ob er mit dem Lieferant zufrieden ist indem er wiederbestellt.
Was nützt ein gut funktionierendes System wenn der Kunde nichts bestellt?
Andersrum, wenn ein Kunde bei einem Lieferanten bestellt obwohl er weiß dass das System nicht funktioniert unterstützt er das ja auch noch.
Somit dreht sich doch alles im Kreis, ohne "petzten" oder?
Gruß
Norbert
: Hallo Auditeuse,
: : #Ist ja nicht gerade erheiternd, was Du schreibst. Beispiele kennen wir wohl alle genug, da hast Du recht. Mir stellt sich die Frage, was wir mit unserem "Praxiswissen" anfangen können, um die Situation zu verbessern. Denn tragbar find ich das auf lange Sicht nicht.
: Selbe Frage habe ich mir auch schon öfter gestellt und das nicht nur im Hinblick auf die 9001. Ich überlege schon seit längerem, ob man diese schwarzen Schafe nicht mal bei den Unternehmen, für welche Sie tätig sind anschwärzen sollte und gleichzeitig die Dachorganisationen, welche die Regelwerke rausbringen über die misslige Lage informieren sollte, denn die Regelwerke verlieren immer mehr an Glaubwürdigkeit und das kann es eigentlich nicht sein (siehe z.B. das Siegel Qualität & Sicherheit um Futter- und Lebensmittelbereich, da muß sich jeder Teilnehmer theoretisch, was Kontrollen und Prüfungen angeht bis auf die Unterhose ausziehen und trotzdem passiert es, daß es genau die nach QS zertifizierten Unternehmen sind, die die zwingend vorgeschriebenen BSE-Prüfungen in Deutschland nicht durchgeführt haben...auf welchn Verbraucher wirkt so etwas denn dann noch glaubwürdig?).
: Andererseits war und bin ich kein großer Freund vom "Petzen", aber allmählich sollte doch mal rigeros durchgegriffen werden!
: : Das Zertifikat nach 9001 ist dann ja bald Dank der "weichen Auditoren" das Papier nicht mehr wert, da u.a. die internationale Vergleichbarkeit völlig auf der Strecke bleibt, bei unterschiedlichen Auditmethoden bzw. Kriterien.
: s.o., es bezieht sich leider nicht nur auf die 9001
: : Schade.
: dem Schade schließe ich mich an!
: Gruß Guido




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  • Vivian
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#6968 by Vivian
Replied by Vivian on topic Re: Danke
Hallo,
unsere Kunden haben sich mit VDA XX und TS bereits eigene Zertifizierungsgrundlagen geschaffen. Die meisten Lieferanten, schwerpunktmäßig Serienteillieferanten, werden mit regelmäßigen Lieferantenaudits gequält.
Der Unterschied zwischen Serienteillieferant und Dienstleister ist in der Automobilindustrie allerdings auch krass. Dienstleister werden kaum "behelligt" - sie sind nicht so nah an der Serie. "Band steht - Teile fehlerhaft" - wiegt halt deutlich schwerer. Leider.
In den meisten Firmen, welche ich kenne, kann man das 9001-Zertifikat in den Aktenvernichter werfen. Schade ums Geld, die sinnlos vertane Zeit und die Motivation der Mitarbeiter.
Fakt ist: Die gesamte Zertifizierungsgeschichte ist ein privatwirtschaftliches System, mit dem Geld verdient wird. Die Verdienstkette geht doch vom "kleinen" Auditor bis zur großen TGA. Es wird ein Produkt verkauft. Je komplexer und komplizierter diese Kette wird, je schneller die Eigendynamik des Systems, desto vielfältiger werden die Verdienstmöglichkeiten in dieser Kette.
Qualitätsmanagement ist nun mal nicht gleich Zertifikat. Das zu begreifen fällt so mancher GL schwer. So mancher QMB muss sich die Frage gefallen lassen: "Jetzt haben wir das Zertifikat, warum sind unsere Probleme nicht kleiner geworden?"
Hier ist wirklich der Kunde gefragt. Wer sich als Kunde mit einem bunten Wisch zufrieden gibt, dem ist nicht mehr zu helfen. Wenn ich in einem Restaurant miserabel bedient werde, das Essen nicht schmeckt, ich mich nicht beschwere, brauche ich mich beim nächsten Besuch nicht zu wundern, dass sich nichts geändert hat.

Schöne Grüße
Vivian




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