Motivation im QM

Hallo zurück, Lharena,
Das eigentliche Problem ist die Inkonsequenz der Geschäftsführung.
Sie wollte die Vorteile der ISO9001, aber nicht die Lasten und Konsequenzen daraus.
Mittlerweile ist die Hochstimmung verflogen.
"Konnte leider keine Einsicht nehmen..." ALARM: Problematisch ist dieser Zustand der Kommunikation zwischen GL und Ihnen. Ihre Wirkung hängt von der Unterstützung durch Ihre GL ab.
Wenn die GL Ihre Aufgabe nicht mehr unterstützt, sind Sie, Lharena, nur noch Kostenfaktor. Und so ernst Sie Ihre Aufgabe nehmen, ein unbequemer noch dazu.
Wenn ein Trend erkennbar wird, und zwangsläufig ist, dann fördern Sie diesen lieber und gestalten ihn, als daß er Sie überrollt.
Als QMB ist es sicher Ihre Aufgabe, solche allgemeinen Trends zu erkennen, und wenn sie die Ziele der Qualität gefährden ("was will der Kunde?") die bedrohlichen Folgen der GL an die Wand zu malen und Gegenmaßnahmen vorzuschlagen.
Und wenn die GL nicht will, dann hat Ihre Weiterarbeit allenfalls den Sinn, als Sündenbock geopfert zu werden.
Was im Einzelnen zu machen ist, diese Anleitung zum Handeln läßt sich im Forum genausowenig geben wie für das Steuern eines Autos von München-Trudering nach Pasing.
Himmelsrichtung schon, aber schon von Wochentag und Tageszeit hängt ab, ob am mittleren Ring rechts abbiegen oder geradeaus. Und wo zu bremsen und wo Gas zu geben ist, das können nur Sie selbst erkennen in genau dem Moment.
Aus der Ferne läßt sich daher keine Anleitung zum Handeln machen. Die beste Alternative ist Fahrschule und Schulung in Kartenkunde und Navigation.
Auch für Ihre Frage.
Nähere Informationen gern.
Ciao
Wolfgang Horn

ich bin QMB und in dieser Situation wird das Abducken äußerst schwierig. Ich bin nach außen, d. h. gegenüber den Mitarbeitern und Kunden verantwortlich.
Folglich bin ich auch diejenige, die irgendwann öffentlich gehängt wird. Meine derzeitig äußerst gefährliche Maßnahme - nicht zu empfehlen und nicht zur Nachahmung geeignet:
Ich mache intern bekannt, was gute QM-Arbeit heißt und boykottiere angewiesene miserable QM-Arbeit - das ganze versehen mit einer 100\%-Begündung (ich hoffe das mir hier bis zum Verlassen des Unternehmens kein Fehler unterläuft). Mein häufigtstes Argument dabei: Ich besiegele nicht auf Anweisung meinen eigenen Misserfolg und halte auch noch den Kopf dafür hin.
Zum Thema Gesichtsverlust des Vorgesetzten - das hat er für mich bereits erledigt. Ich biete dem armen Tropf immer noch erfolgversprechende Lösungen. Wenn er clever wäre, würde er eiskalt einige Ideen für die seinen verkaufen und könnte sich im Spiegel wieder einigermaßen ertragen. Zufassen muss er jedoch selbst - ich werde ihm nicht noch die Hand führen.
Ich schätze so etablieren sich graue Eminenzen in Unternehmen - macht auf die Dauer aber keinen Spaß.
Lharena, schauen sie sich nach einer erfolgversprechenden Alternative um. QM kann ein interessanter Job sein, aber die Rahmenbdingungen und die Chemie zwischen QMB und GL müssen einigermaßen stimmen.
Ich wünsche Ihnen allen Erfolg, den sie brauchen.
Vivian

Hallo Lharena und alle anderen,
das was Du schreibst, scheint vielen hier im Forum zumindest von Zeit zu Zeit ähnlich zu gehen.
Gibt es in dieser grauen kalten Q-Welt nicht wenigstens EIN positives Gegenbeispiel?
Die Christen haben ihr Paradies an das sie glauben können. Was bleibt denn uns Q-Leuten, wenn wir nur diese Negativ-Firmen haben?????
Wie ich damit umgehe?
Johanniskraut, Schlaftee und Sport hilft mir zumindest den AUS-Knopf nach Feierabend zu finden. Ansonsten ärgere ich mich den ganzen Tag über dieselben bzw. ähnliche Dinge wie Du.
Viele kalte Grüße
Sabine
P.S.: Ausdauertraining hilft...

Hallo Sabine,
Ausdauertraining setzt Endorphine frei und hilft die Wut aus dem Bauch zu powern. Ansonsten empfehle ich eine ordentliche Portion Ignoranz, Egoismus und Selbsterhaltungstrieb.
Positive Beispiele:
- Mettler-Toledo - intensiv publiziert
- Endress & Hauser - LEP-Finalist 2002
- Schindler-Hof
- Brose scheint auch ganz ordentlich geführt zu werden
Es gibt mit Sicherheit auch weniger spektakuläre Unternehmen, die vernünftig geführt werden.
Ich bin gerade auf der Suche danach und hoffe dass irgendwo noch ein passender QMB gebraucht wird.

Viele Grüße

Vivian

PS.:
Warum gründen wir frustrierten QMB's nicht eine Unternehmensberatung?
Wir müssen zwar dann immer noch Geld verdienen, haben jedoch die Freiheit, einen Auftrag anzunehmen oder nicht oder einen Auftrag abzubrechen.

Hi, Vivian,
kennst Du den Maria-Theresia-Orden?
Den hat sie vergeben für Feldherrn, die gegen bestehende Befehle verstießen - und trotzdem Erfolg hatten.
Wer verstieß ohne Erfolg, wurde natürlich füsiliert.
Für Deine erfolgreichen Taten sollte er Dir verliegen werden.
Ciao
Wolfgang

: Hi Wolfgang,
: ich bin nimmer eine Maria-Theresia. Mein Motto zur Zeit:
: "Das Lamm dass sich fressen lässt, stärkt die Meute der Wölfe"
: Ich verfolge egoistische Ziele:
: 1. Überlebensstrategie bis zu meiner erfolgreichen Kündigung
: 2. noch mehr persönliche Misserfolge konsequent vermeiden
: 3. Abschiebung die Verantwortung in Richtung GL
: 4. Absicherung gegenüber dem Gesellschafter
: 6. Verhütung einer Steinigung durch Kollegen und Erhaltung durchaus interessanter Kontakte über das Ende des Arbeitsverhältnisses hinaus
: 7. Vermeidung des Gerüchtes, ich sei inkompetent und profillos
: 8. Zuhalten meiner Taschen, damit sie mir nicht mit Müll gefüllt werden.
: 9. Ausschalten eines konkreten Kündigungsgrundes für eine Kündigung durch die GL und Aufbau einer möglichen juristischen Argumentationsgrundlage für einen Rechtsstreit.
: 10. Falls ich noch länger hier aushalten muss, Entwicklung einer Argumentationsgrundlage für eine Gehaltserhöhung trotz der Probleme und unter Verlagerung des provozierten Misserfolges auf die GL.
: Selbstlos wie Maria Theresia bin ich mit Sicherheit nicht. Den Vorwurf, ich hätte nicht meine Möglichkeiten ausgeschöpft um doch noch einen Erfolg herbeizuführen, möchte ich mir auch nicht anziehen. Ist halt immer so ein Zwiespalt - wann endet die persönliche Toleranz.
: Viele Grüße
:
: Vivian
Hallo Zusammen
als ewiger Beobachter in diesem Forum möchte ich hier doch mal kommentieren.
Das sind ja schon fast die 10 Gebote des QMB.
Zumindest mich hält diese Strategie seit Jahren über Wasser.
Vor allem die Dokumentation von juristisch eventuell relevanten Daten ( welche mein Chef natürlich schon bemerkt hat )hält mich seit Jahren
auf dem sonst so wackeligem Opferaltar der Neuzeit.
Wohl dem,der diese Möglicjkeiten besitzt.
Gruß
Oliver