Re: Nebenwirkungen und Risiken der Vorgesetzenbeurteilung

  • Barbara
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#9033 by Barbara
Hallo Wolfgang,
uuups, jetzt werd ich auf einmal gesiezt. Absicht? Distanzierung? Abscheu? Ich hoffe Du hast nichts dagegen, wenn ich Dich weiter duze (ansonsten schreib es einfach).
Wir hatten uns schon einmal intensiv darüber ausgetauscht ob eine Mitarbeiterbefragung ein sinnvolles Instrument für die Erhebung der Mitarbeiterzufriedenheit ist. (Diese Diskussion werde ich jetzt hier nicht wieder aufrollen.) Ein wichtiger Aspekt bei der Mitarbeiterbefragung ist die Zufriedenheit mit den Vorgesetzten.
Wie jedes andere Werkzeug auch ist die Mitarbeiterbefragung genauso wenig frei von Risiken und Nebenwirkungen wie Dein Ansatz zur Teamentwicklung. Wie jedes Werkzeug kann es sinnvoll eingesetzt werden und genauso kann es schädigend verwendet werden.
Du kannst mit einem Hammer einen Nagel einschlagen, Du kannst auch jemand anderes den Schädel einschlagen. Sollen wir jetzt alle Hämmer wegschmeißen, weil man damit auch Schaden anrichten kann?
Qualität ist ein wichtiger Aspekt bei allen Management-Theorien, da stimme ich Dir zu. Nur woran machst Du fest, dass Mitarbeiterbefragungen kein Werkzeug zur Qualitätssicherung/-verbesserung sind? Ich habe von Dir diesbezüglich zwar viel gelesen, aber weder zu den (angeblich) schädlichen Auswirkungen noch zu Deinem Ansatz eine (Langzeit-)Studie zu den Auswirkungen und möglichen Nebenwirkungen gesehen. Wenn es eine solche für Deinen Ansatz gibt, fände ich es sehr interessant sie zu lesen.
Auch in einem anderen Punkt stimme ich Dir zu: Wichtig ist nicht, dass ein Werkzeug in einer schönen bunten Verpackung daher kommt, mit großer Schleife dran und einem dicken Blumenstrauß. Wichtig ist, dass ein Werkzeug bei der Verbesserung der Firmensituation hilft. Und dann darf da auch eine schöne Verpackung drum herum sein.
Viele Grüße
Barbara




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  • Wolfgang Horn
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#9034 by Wolfgang Horn
Hi, Barbara,
Ach, Du wart das.
Hatte Deinen Link gehen und umgeschaltet von Studentin/QMB auf Selbständige.
"...Sollen wir jetzt alle Hämmer wegschmeißen, weil man damit auch Schaden anrichten kann?"
Natürlich nicht.
Sondern von den Medizinern lernen, und auf ein Symptom nicht gerade die Modewunderkur anwenden, sondern Anamnese, Diagnose, und dann mehrere Therapiemöglichkeiten gegeneinander abwägen mit gewünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen.
Bisher fehlten dazu aber die Grundlagen.
"...Nur woran machst Du fest, dass Mitarbeiterbefragungen kein Werkzeug zur Qualitätssicherung/-verbesserung sind?"
Nee, so nicht. Nur sehe ich in den Fällen, wo ich mir das in einem Unternehmen vorstellen kann, mehr schädliche Nebenwirkungen als Nutzen.
"...aber weder zu den (angeblich) schädlichen Auswirkungen"
Ermittle den Nutzen, den eine Führungskraft für ihr Unternehmen persönlich erwirken soll mit ihrer Führungstätigkeit.
Addiere den Schaden infolge schlechter Führung. (Nicht, weil die Person plötzlich inkompetent geworden wäre, sondern, wie es in der Fußballersprache heißt, weil "Der Trainer die Mannschaft nicht mehr erreicht."
Betrachte dabei nicht nur den Verantwortungsbereich dieses betrachteten Chefs. Sondern auch die Folgen auf andere Elemente der Wertschöpfungskette.
Und nun schätze die Nebenwirkung einer besagten Befragung - und der ungedacht damit verbundenen Signale - auf die Führungsfähigkeit dieses Chefs.
"Wenn es eine solche für Deinen Ansatz gibt, fände ich es sehr interessant sie zu lesen."
Zur Zeit sind mir andere Aufgaben wichtiger.
Ciao
Wolfgang



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