Erfahrungen mit Gechäftsprozessmodellierungssoftware

  • Wolfgang Horn
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#6951 by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: Geschäftsprozessmodellierungssoftware
Hi, Frank,
: Dafür können Software wie Berater in meinen Augen aber herzlich wenig.
Nun, zum "herzlich wenig" zähle ich die Versprechungen und Verheißungen,
a) mit Software könne man bessere Prozesse erstellen, was zum Teil sicher richtig ist,
b) das Fehlen der Beratung über Risiken und Nebenwirkungen durch Anwendung der Software, (das "Nebenwirkungsdenken" ist im Gesundheitswesen alltäglich, in der Betriebsführung aber so gut wie unbekannt)
c) zu solch einer Beratung über Risiken und Nebenwirkungen würde die Warnung gehören, die Software gar nicht zur Gestaltung selbst einzusetzen, weil dies die Akzeptanz durch die Mitarbeiter erschwert bis verhindert. Aber zumindest die Programme, die ich mir auf der SYSTEMS habe zeigen lassen, glänzten mit den Fähigkeiten zur Gestaltung der Prozesse.
Ciao
Wolfgang



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  • Wolfgang Horn
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#6955 by Wolfgang Horn
Tim,
Gegenargumente wären hilfreich.
Wo statt Gegenargumenten nur unbelegte Vorwürfe, da leidet die Glaubwürdigkeit.
Du hast nicht mal gegen eines meiner Argumente glaubwürdige Gegenargumente setzen können, sondern entziehst Dich der sachlichen Auseinandersetzung mit dem Argument "nicht mein Niveau".
Du hast wohl keine Gegenargumente.
Ciao
Wolfgang



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  • Tim Gerdes
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#6957 by Tim Gerdes
Hallo Wolfgang,
welchen Teil von: "Ich werde mich an einer Diskussion auf diesem Nieveau nicht beteiligen" hast Du nicht verstanden?
Es geht nicht um das Niveau Deiner Argumente sondern um das Niveau der Argumentation.



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  • Frank Hergt
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#6963 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Geschäftsprozessmodellierungssoftware
Hallo Wolfgang!
: c) zu solch einer Beratung über Risiken und Nebenwirkungen würde die Warnung gehören, die Software gar nicht zur Gestaltung selbst einzusetzen, weil dies die Akzeptanz durch die Mitarbeiter erschwert bis verhindert. Aber zumindest die Programme, die ich mir auf der SYSTEMS habe zeigen lassen, glänzten mit den Fähigkeiten zur Gestaltung der Prozesse.
Puahhh, also dann verstehe ich so langsam Deine Bedenken. Wenn Leute wirklich glauben, sie können sich das Nachdenken über ihre Firmenorganisation durch Software abnehmen lassen, bräuchte man ja, ein bischen logisch weitergedacht, nach z.B. der Einführung von SAP überhaupt keine Geschäftsleitung mehr.....
Ich habe bei Tim allerdings nicht den Eindruck, daß er seinen Klienten solche Ideen verkauft.
Schöne Grüße
Frank




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  • am 16. April 2005: Im Bezug auf: Re: Erfahrungen mit Gechäftsprozessmodellierungssoftware kommentiert von Tim Gerdes
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#9147 by am 16. April 2005: Im Bezug auf: Re: Erfahrungen mit Gechäftsprozessmodellierungssoftware kommentiert von Tim Gerdes
Replied by am 16. April 2005: Im Bezug auf: Re: Erfahrungen mit Gechäftsprozessmodellierungssoftware kommentiert von Tim Gerdes on topic Re: Erfahrungen mit Gechäftsprozessmodellierungssoftware
: Hallo allerseits,
:
: ich glaube, die größten Enttäuschungen beim Einsatz von Geschäftsprozessmanagementtools resultieren aus der irrigen Meinung, der Einsatz dieser Softwares an sich würde schon irgendetwas bringen. Aber: Das beste Zeichenprogramm macht noch keinen Künstler.
: Ein anderes Vorurteil resultiert daraus, dass eine Reihe unserer Kollegen den Einsatz solcher Softwarelösungen als eine langanhaltende Quelle ergiebig sprudelnder Geldströme entdeckt haben. Insbesondere ARIS wurde und wird hier gerne missbraucht. Allerdings gehen meine Erfahrungen mit ARIS dahin, dass die Software an sich so gebaut ist, dass sie kaum eine andere Wahl lässt. Die Darstellung ist relativ unübersichtlich und die Tatsache, dass bei der Modellierung ein recht komplexes Theoriegebäude permanent beachtet werden muss führt dazu, dass ARIS-Projekte häufig langwierig und teuer sind und zu wenig erbaulichen Ergebnissen führen.
: Eine vernünftige Geschäftsprozessmanagementsoftware sollte durch die Art und Weise, wie modelliert wird, die ihr zugrundeliegende Methodik unterstützen. Die Idee dahinter ist, dass ich als Berater mit einer solchen Software ein Unternehmensmodell aufsetzen kann, dieses, z.B. als QMH im Unternehmen in die Verwendung schicken kann und das ganze dann einem Mitarbeiter des Unternehmens zur Pflege überlassen kann. Ohne dass nach zwei oder drei Jahren das Modell völlig chaotisch wird, bzw. durch methodische Fehler unbrauchbar.
: Dass das geht, weis ich aus eigener Erfahrung.
: Was das Beispiel mit den zwei Abteilungsleitern angeht, hast Du - einer Meinung nach - nur bedingt Recht. Die Software an sich bringt natürlich nichts. Allerdings hilft sie dabei, eine gewisse Methodik anzuwenden und sie hilft auch dabei, den Mitarbeitern des beratenen Unternehmens die Notwendigkeit der Anwendung dieser Methodik zu verdeutlichen.
: Durch die Anwendung einer entsprechenden Methodik werden unterschiedliche Sprachebenen vermieden. So wird die häufig vorgebrachte _Ausrede“ vermieden, dass der Ingenieur vom Kaufmann - oder umgekehrt - sagt: _Mit dem kann man nicht reden.“.
: Missversteh mich bitte nicht, ich glaube nicht, dass die Software an sich das leistet - dann würde ich mich als Berater ja als überflüssig ansehen müssen - sondern nur, dass sie dabei unterstützen kann!
: Das ARIS dieses - nach meinem Kenntnisstand - nicht tut, ist einer meiner Hauptkritikpunkte an der Software.
: Ganz entschieden widersprechen möchte ich den Ausführungen Wolfgang Horns zu diesem Thema. Er hat einfach nicht Recht, wenn er sagt: _Deshalb - je größer das Unternehmen, desto simpler müssen die Prozesse sein.“
: Einfache Prozesse sind leider häufig nicht möglich und die Beherrschung von Komplexität ist etwas, dass dafür sorgt, dass Kunden für eine Leistung bezahlen. Simple Prozesse sind fast immer unflexibel, weil flexibles Handeln die Beherrschung von Komplexität erfordert. Ich nenne diese reduzierten Prozesse immer Telekom-Prozesse. Ausgeklügelt bis ins letzte, aber wann immer am man als Kunden vorbei, weil der sich einfach weigert, sein Leben an den Planungen und Ideen der Projektgruppen der deutschen Telekom AG auszurichten.
: _Je qualifizierter das Personal, desto wichtiger dessen engagiertes Mitdenken. Desto weniger darf man ihm eine Prozeßlandschaft vorsetzen, sondern desto eher muß man ihm die Aufgabe geben, sich selbst zu organisieren.“
: Richtig! -Bis auf den Passus mit der Prozesslandschaft. Schließlich muss ich dem Personal auch etwas an die Hand geben, das diesem die Planung ermöglicht. Sonst laufe ich nämlich in das sehr häufig zu beobachtende Dilemma, dass ich meinem hochmotivierten und hochflexiblen Personal immer wieder deren Verbesserungs- und Selbstorganisationsansätze zerschlagen muss und das nicht einmal richtig begründen kann. Planung und Selbstorganisation ist nur dann wirklich möglich, wenn ich über den Tellerrand des eigenen Aufgabenbereiches hinausschauen kann. Und dabei ist eine Darstellung, die durch eine einheitliche Sprache dabei hilft, andere Tätigkeitsfelder schnell zu überblicken, unglaublich hilfreich.
: Was die Bierdeckelprozesse angeht erspare ich mir hier die nahe liegende Bewertung, in der der das Wort Stammtisch vorkommt ;-)
: Ein Deutschlehrer hat einmal gesagt: _In der Kürze liegt nicht nur die Würze sondern auch der Irrtum.“ Ich gebe im Recht. Und auch Herr März lässt sich nicht mehr sooo gerne an die hier angesprochene Idee erinnern. Es hilft nicht, Prozesse einfach darzustellen, wenn dabei wichtige Größen nicht berücksichtigt werden. Unser Leben und unsere Arbeitswelt ist komplex und sie wird immer komplexer. Es geht nicht darum, Komplexität zu reduzieren, sondern sie beherrschbar zu machen. Und je qualifizierter meine Mitarbeiter sind, desto mehr sind diese nicht nur bereit, mit Komplexität umzugehen, im Gegenteil empfinden sie diese als Herausforderung, die ihre Tätigkeit interessant macht und durch die sie Bestätigung finden.
:
: Das verlangt aber: Prozesse müssen beherrschbar sein, in ihren Inhalten und Auswirkungen überschaubar und planbar.
: Und dabei kann eine Software helfen.
: Eine Software ist keine Lösung sondern ein Werkzeug (platt und trivial, aber trotzdem scheint das immer wieder gesagt zu werden müssen). Die Bohrmaschine bohrt kein Loch, sie hilft dabei.
: Ein letztes:
: _Die Qualität einer Software ist aus Sicht des Softwarehauses und seiner Berater eine andere als aus Sicht der Kunden.“
: Man wird immer unlautere Marktteilnehmer haben, es ist aber ebenso unlauter, einen ganzen Markt auf diese zu reduzieren!
: Ich war bei meinen Projekten immer in der Lage, den Sinn und den Nutzen der Software meinen Kunden zu vermitteln und einen Konsens in den Zielen des Einsatzes herzustellen. Das hat natürlich zur Folge, dass ich nicht den letzen Euro aus den Projekten herausgepresst habe.
: Grüße,
: Tim
: www.gerdes-consulting.de





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