Wirtschaftlichkeit

  • Tom
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#5684 by Tom
Replied by Tom on topic schon richtig, aber mal angenommen...
Hallo Florian,
die "Sache" mit der Streuung verstehe ich und kann Dir auch wunderbar folgen.
Nehmen wir doch mal folgendes Beispiel:
Ich wäre QMB bei der Sparkasse Kleinhüpfburg. Die Kern-Dienstleistungen wären, Finanzdienstleistungen an den Mann zu bringen. Im Rahmen meiner Prozessoptimierung stelle ich beispielsweise fest, dass Prozesse zum Verkauf von Bausparverträgen nicht optimal laufen. Der Anteil der verkauften Verträge steigt zwar, die Beratungsdienstleitung beim Verkauf war jedoch ungenügend, da sich viele nach Abschluss des Vertrages beschweren.
Gängige Beratungspraxis ist die: Verkauf, ohne auf die Kundenvorstellungen einzugehen (ich denke da an die 70jährige Großmutter mit Bausparvertrag). Erst die Erben erkennen, dass da Schwachsinn verkauft wurde. Wenn man aber die Beschwerden minimiert, schraubt man jedoch auch die Verkaufszahlen der Bausparvertäge runter. Damit sinkt eindeutig und nachvollziehbar das Unternehmensergebnis.
Was machen?
Ich kenne Banker, bin selber einer (geläuteter).
Besser die eigene Provision in der Tasche als ein zufriedener Kunden.
ok., überspitzt ausgedrückt, aber im Kern wahr...
Grüße
Tom




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  • Tom
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#5681 by Tom
Replied by Tom on topic Wirtschaftlichkeit
Hallo!
: Diesem Frager hinter dem Frager unterstelle ich eine Zuhörzeit von maximal 1 Minute 30 Sekunden. Jegliche Studie ist allenfalls zum Nachschlagen da, bleibt aber unangetastet.
Stimmt, aber schnelle Oberflächlichkeit ist nun mal gefragter als konstruktives Selber-Nachdenken...
: In 1:30 lassen sich beeindruckende Ergebnisse nicht mit Tabellen, sondern mit verbalen blutigen Bildern von Dampfkesselexplosionen zu erzielen.
Stimmt auch! Nur wenn man nicht in einer sicherheitsrelevanten Branche arbeitet, fehlt beim Zuhörer garantiert die Bereitschaft, expoldierende Kessel für voll zu nehmen.
Ansonsten sind Katastrophennachrichten natürlich immer gut geeignet, schwer verständliche Botschaften mit zu vermitteln. Ich denke da gerade an die RTL Nachrichten :-)
Warum sich bemühen, die Hintergünde der Waldbrände in Florida aufzuzeigen. Lieber ein paar brennende Luxusvillen, da fühlt sich der heimische Betrachter doch so richtig wohl...
ojh, ich glaube, ich schweife zu sehr ab, sorry.

: "Wer sich an die Phantasie und die Sinne der Menschen richtet, wird denjenigen besiegen, der nur auf ihren Verstand einwirken will." (Friedrich der Große)
Das merke ich mir!! Danke!
: Irgendwo in Vergangenheit, bei der Konkurrenz, im Ausland müssen doch Beispiele zu finden sein, oder?
Leider nein. tagelange Internetrecherche sowie mündliche Anfragen verliefen im Sande. Womöglich eine prima Chance, eine Dissertation drüber zu schreiben...
Grüße
Tom



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  • Florian Padrutt
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#5679 by Florian Padrutt
Replied by Florian Padrutt on topic Wirtschaftlichkeit contra QMS????
Hallo Kollegen
lest einmal einige Texte zum Thema Japan nach dem 2. Weltkrieg. Die Japaner sind nur mit Verbesserung der Qualität zu ihrer wirtschaftlichen Führung gekommen.
www.deming.ch
Beschäftigt Euch mit dem Thema Streuung. Damit kann auf rel. einfache Weise aufgezeigt werden, das Abweichungen bei der Qualität (wichtige Prozesseigenschaften) in jedem Prozesschritt die Kosten erhöhen. Statistische Prozesskontrolle ist das Zauberwort!
Die letzte Bemerkung möchte ich bezüglich Betriebsleiter machen. Es muss Gründe haben, dass der BL nicht zufrieden ist mit den angestrebten Verbesserungen. Sind diese ev. zu stark auf Formalismus aufgebaut. Werden dabei auch Ziele des BL erreicht? Normalerweise ist es so, dass geplante Verbesserungen wenig Probleme haben, wenn sie die Ziele der Mitarbeiter unterstützen (gemäss Deming und Horn).
Ich finde es auch nicht korrekt, wenn die GL Veränderungen plant und daneben noch eine Q-Organisation Veränderungen macht. Für alle Verbeserungsmassnahmen die zu planen, umzusetzen, zu studieren (kontrollieren) und zu leben sind sollte es nur ein Führungsinstrument geben.
Freundliche Grüsse
Florian


qm-online.ch

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  • Wolfgang Horn
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#5674 by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: Wirtschaftlichkeit
Hallo, zurück, Tom,
erst mal Glückwunsch, daß Eure Qualität so beständig so hoch ist, daß Eure Kunden sich gar nicht mehr erinnern an die Zeiten, als Dampfkessel explodierten, Leichen und Schlagzeilen hinterließen.
Ich vermute, derjenige, der Euch fragt, der soll selbst einem Frager beantworten, ob sich die Einkaufspreise nicht vielleicht senken lassen durch Verzicht auf Qualität. Nicht ausgeschlossen, wie die Telekom vorgemacht hat.
Diesem Frager hinter dem Frager unterstelle ich eine Zuhörzeit von maximal 1 Minute 30 Sekunden. Jegliche Studie ist allenfalls zum Nachschlagen da, bleibt aber unangetastet.
In 1:30 lassen sich beeindruckende Ergebnisse nicht mit Tabellen, sondern mit verbalen blutigen Bildern von Dampfkesselexplosionen zu erzielen.
"Wer sich an die Phantasie und die Sinne der Menschen richtet, wird denjenigen besiegen, der nur auf ihren Verstand einwirken will." (Friedrich der Große)
Irgendwo in Vergangenheit, bei der Konkurrenz, im Ausland müssen doch Beispiele zu finden sein, oder?
Ciao
Wolfgang



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  • Sabine
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#5670 by Sabine
Replied by Sabine on topic Wirtschaftlichkeit contra QMS????
: Kurze Frage, die aber für unsere Firma essentiell ist:
: gibt es empirische Studien, die aufzeigen, welchen wirtschaftlichen Erfolg ein QM-System erbringen kann? Oder anders ausgedrückt: Korrelation zwischen Wirtschaftlichkeit und QM-System.
: Hat da jemand aus dem Forum eventuell Literatur-/Linkempfehlungen, wo ich so etwas erfahren kann.
: Danke!
: Tom
Guten Morgen ins QM-Land,
ich kenne leider auch keine Literatur, die Belege dafür liefert, daß Kosten automatisch durch ein QM-System runter gehen.
Allerdings sind mir in der Praxis schon häufig Kosteneinsparungen begegnet. Jedoch habe ich in meinem (;-))Unternehmen (Produzent, Messtechnik, an die 60 MA) immer wieder die gleiche Diskussion darüber mit unserem Betriebsleiter.
Der Höhepunkt dieser Wortgefechterei fand gerade diese Woche statt, denn er unterstellte dem gesamten Unternehmen, die Zielrichtung "Wirtschaftlichkeit" aus den Augen verloren zu haben und bezeichnete QM-Meetings zur Korrekur und Vorbeugung von aktuellen und konkreten Mißständen als "Flickschusterei". O-Ton: Wir müssen uns um das wirklich Wichtige kümmern!
Meine Antwort könnt Ihr Euch ja wohl in etwa denken. Aber platt war ich trotzdem und enttäuscht.
Ich weiß, meine Antwort hilft Dir nicht, aber ich mußte das mal erzählen....
Gruß
Sabine



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  • Florian Padrutt
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#5663 by Florian Padrutt
Replied by Florian Padrutt on topic Re: Wirtschaftlichkeit
Hallo Tom
ob ein QM-System Kosten senken kann oder nicht, hängt eher von der Tatsache ab, wie das System aufgebaut und gelebt wird. Richtig verstandenes Qualitätsmanagement senkt die Kosten sehr wohl, nur ist es selten anzutreffen. Ein QMB, der ein Handbuch schreibt und dieses "schult", macht halt noch lange kein wirkungsvolles QM-System aus.
Der grosse Feind im Unternehmen, den es mit das Management in den Griff bekommen muss, ist die Streuung von verschiedenen Dingen. Die angelieferten Rohmaterialien oder Handelswaren, die Fertigungs- oder Dienstleistungsschritte usw. weisen immer eine Streuung um einen gewünschten Wert auf. Die Reduktion dieser Streuung ist eine der grössten Aufgaben des QM. Schafft ein Unternehmen diesen Schritt, können auch Kosteneinsparungen nachgewiesen werden.
Wie aber bereits Wolfgang Horn erwähnt hat, ist die Kostenbetrachten oft ein schlechter Berater!
Gruss Florian


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