Reifegrad und Qualität

  • Uwe
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#6813 by Uwe
Reifegrad und Qualität was created by Uwe
Hallo,
ich habe mich kürzlich mit jemanden unterhalten, der von einem hohen Reifegrad innerhalb der Entwicklung von Elektronikerzeugnisse gesprochen hat. Trotzdem würden immer wieder Feldausfälle auftreten. Meine Frage ist nun, wie man den Reifegrad einer Elektronikfertigung oder eines Produktes bestimmt? Ich kenn den Begriff nur aus der Softwareentwicklung im Rahmen des CMM.
Vielen Dank.
Uwe



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  • Wolfgang Horn
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#6827 by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: Reifegrad und Qualität
Hallo, Uwe,
hihi. Ein nettes Thema. Wohl das Gelächter der Soziologen der nächsten Generation: Wie man den Deutschen, die die Uniform, den Kasernenhofton, die Gleichschaltung, die Vorschriften und die Bürokratie zu hassen vorgeben, trotzdem uniformieren, gleichschalten und bürokratisieren kann, indem man den Begriff "Grad der Bürokratisierung" ablöst durch den Begriff "Reifegrad", und den Begriff "Vorschrift" durch "best practice".
Reifegrad nach dem Organizationel Project Management Maturity Model (OPM3) bedeutet nichts anderes als Gleichschaltung aller Individuen unter einer gemeinsames Werk von Vorschriften, die aber nicht "Vorschriften" heißen, sondern "best practice".
Mir gefällt der Till Eulenspiegel.
Und was Dir der "jemand" erzählt hat, das deute ich als die Beschreibung des Symptoms der Tatsache, daß Überbürokratisierung die Qualität eben nicht steigert. Sondern die Qualitätskosten.
Das Geschehen im Unternehmen ist verwirrend vielfältig.
Auch, wenn man es gedanklich zu ordnen versucht mit Produktionsfaktoren und Prozessen.
Aber noch schlimmer: Die Wechselwirkungen des vielfältigen Geschehens sind ähnlich nicht-linear wie die Wechselwirkungen am Flugzeug.
Ein "mehr" an Höhenruder bewirkt unter bestimmten Umständen auch ein "mehr" an Höhe, ein "zuviel" davon aber den Aufschlagbrand. Ebenso ein "mehr" unter anderen Umständen.
Ciao
Wolfgang Horn



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  • Roland Schmidt
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#6829 by Roland Schmidt
Replied by Roland Schmidt on topic Reifegrad und Qualität
Hallo Uwe,
wir machen das ganz einfach. Wir messen die Kräfte, Lasten, Beanspruchung die tatsächlich auf das Produkt einwirken und testen anschließend wie lange das Produkt/Teil durchhält bzw. wieviel Überlast es verträgt.
Geht unser Produkt am Ende der voraussgesetzten Lebensdauer des Gesamtsystems oder des festgelegten Wartungsintervalles etc. kaputt, haben wir den optimalen Reifegrad erreicht.
Weist das Produkt keine Abnutzungserscheinungen oder Schäden zum definierten Zeitpunkt auf, ist es überdimensioniert. Frühe Schäden = unterdimensioniert.
Ein Fertigungsverfahren kann wohl nie den optimalen Reifegrad erreichen, höchstens eine angemessene Qualität für den Stand der Wissenschaft und Technik zu einem definierten Zeitpunkt.
Wenn ein Reifegrad erreicht ist, sollte es neue Ziele geben - ein noch besseres, billigeres, tolleres Produkt oder effizienteren Prozess.
Wie oft haben Pessimisten verkündet, wir haben technologische Grenzen erreicht - hier geht es nicht mehr weiter?
Gruß
Roland



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